EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,2% auf 3’454 Punkte nach

Boerse

London – Europas Börsen haben am Montag erneut moderate Verluste verzeichnet. Analyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets UK verwies auf die anhaltenden Spannungen in den weltweiten Handelsbeziehungen. Ferner drückten der verbale Schlagabtausch zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem iranischen Amtskollegen Hassan Ruhani sowie mehrere negativ aufgenommene Unternehmensnachrichten auf die Stimmung.

Der EuroStoxx 50 fiel um 0,17 Prozent auf 3454,05 Punkte. Damit knüpfte der Leitindex der Eurozone an die Entwicklung der vergangenen Tage an. Für den Pariser Cac 40 ging es zu Wochenbeginn um 0,37 Prozent auf 5378,25 Zähler bergab. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,30 Prozent auf 7655,79 Punkte nach.

Aus Branchensicht hielten sich die Aktien von Banken am besten: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 0,65 Prozent. Schlusslicht in der Übersicht waren dagegen die Konsumgüterhersteller, deren Index 1,13 Prozent einbüsste.

Überraschend schwache Zahlen von Ryanair liessen die Aktien um mehr als 6 Prozent absacken und lasteten auf der gesamten Flugbranche . Beim irischen Billigflieger hatten Streiks im ersten Geschäftsquartal 2018/19 auf die Bilanz gedrückt. Hinzu waren höhere Kosten für Piloten, Crew und Treibstoff sowie niedrigere Ticketpreise gekommen, so dass der Gewinn um ein Fünftel zurückgegangen war. Zudem bleibe der Ausblick der Iren eine Herausforderung, merkte Analyst Daniel Roeska vom Investmenthaus Bernstein an.

Beim niederländischen Gesundheitskonzern Philips sorgten ebenfalls negativ aufgenommene Geschäftszahlen für Kursverluste: Die Papiere verloren knapp 2 Prozent. Damit waren die Aktien im EuroStoxx weit hinten zu finden und zollten zudem ihren jüngsten Rekordständen weiter Tribut. Philips hatte für das zweite Quartal zwar von rund laufenden Geschäften mit der Medizintechnik berichtet, allerdings hatte der Kursverfall der Beteiligung an Signify, früher Philips Lighting, den Konzerngewinn deutlich zusammenschrumpfen lassen.

Schlusslicht im Index waren die Anteilscheine von Enel mit einem Minus von 3,65 Prozent. Die Halbjahreszahlen der Versorgers dürften mit Blick auf das Wachstumspotenzial des Italiengeschäfts Zweifel wecken, schrieb Analystin Antonella Bianchessi von der US-Bank Citigroup.

Für Julius Bär ging es um rund 4 Prozent bergab, womit die Aktien der schweizerischen Privatbank abgeschlagen am Ende des Swiss-Market-Index landeten – auch hier konnten die Zahlen nicht überzeugen.

Den letzten Platz im Cac 40 hatten die Papiere von Atos mit einem Abschlag von knapp 7 Prozent inne. Der französische Siemens-Partner will sein Geschäft in Nordamerika mit einer milliardenschweren Übernahme ausbauen.

In Mailand zählten die Aktien des Autobauers Fiat Chrysler und der Tochter Ferrari mit Abschlägen von rund 1,5 beziehungsweise knapp 5 Prozent zu den Verlierern. Sie litten darunter, dass der langjährige und erfolgreiche Unternehmenslenker Sergio Marchionne aus gesundheitlichen Gründen seine Chef-Posten bei beiden Unternehmen abgeben muss. Marchionne werde Fiat-Chrysler an vielen Fronten fehlen, kommentierte Analyst Brian Johnson von der britischen Investmentbank Barclays. Die Marktbewertungen dürften sinken. (awp/mc/ps)

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