EU-Schluss: ESTX50 steigt 0,2% auf 3’611 Punkte

Boerse

Paris – Europas wichtigste Börsen sind am Montag überwiegend mit Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Die Aufschläge blieben jedoch überschaubar. So rückte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,20 Prozent auf 3610,50 Punkte vor. Kurz nach Börsenbeginn hatte er bei 3618 Punkten den höchsten Stand seit Mitte Mai erreicht. Händler sprachen von Zurückhaltung vor den Quartalszahlen mehrerer US-Grossbanken im weiteren Verlauf der Woche.

Der französische CAC-40 -Index stieg am Montag um 0,11 Prozent auf 5365,83 Punkte. Der jüngst vergleichsweise robuste britische FTSE 100 gab hingegen um 0,20 Prozent auf 7507,89 Zähler nach. Hier belastete das steigende Pfund die Kurse. Mit einer festeren Währung können sich die Exportchancen britischer Unternehmen verschlechtern.

Der jüngst etwas gebeutelte Ibex 35 in Madrid rückte derweil um 0,50 Prozent auf 10 236 Punkte etwas weiter vor. Nachdem beim Unabhängigkeitsreferendum der Region Katalonien eine deutliche Mehrheit der abgegebenen Stimmen mit Ja votiert hatte, demonstrierten am Wochenende Hunderttausende Menschen für einen Verbleib der Region im spanischen Staat.

Dennoch hält der Regionalregierungschef Carles Puigdemont an den Unabhängigkeitsplänen fest. Erwartet wird, dass er die Unabhängigkeit bei einer Rede am Dienstagabend im Parlament in Barcelona bekanntgeben könnte. «Zwar hat Katalonien bislang noch keine wirkliche Rolle an der Börse gespielt», schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. Sollte die Region aber tatsächlich ihre Unabhängigkeit erklären und der Konflikt mit Madrid weiter eskalieren, könnten Investoren Gewinne einstreichen und die Börsenkurse fallen, so der Analyst.

Im europäischen Branchenvergleich überzeugten zu Wochenbeginn vor allem die Energieversorger: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 legte um 1,39 Prozent zu. Schlusslicht der Branchenübersicht waren die Rohstoffproduzenten, der Subindex gab um 0,55 Prozent nach.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren am Montag Mangelware. Die Anteilscheine des Flugzeugbauers Airbus büssten wegen des Verdachts auf Korruption und Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe 2,3 Prozent ein. Unternehmenschef Tom Enders schliesst laut einem der dpa vorliegenden Brief die Möglichkeit schwerwiegender Konsequenzen samt erheblicher Unternehmensstrafen nicht aus. Die Bundesregierung erwartet vom Airbus-Konzern Aufklärung zum Korruptionsverdacht.

Der Zementhersteller LafargeHolcim steht vor einem Wechsel in der Konzernleitung. Finanzchef Ron Wirahadiraksa will seine Karriere ausserhalb des Konzerns fortsetzen, wie der HeidelbergCement -Konkurrent am Montag mitteilt. Seine Nachfolgerin werde Géraldine Picaud, die ab dem ersten Februar den Posten übernehmen werde. Anleger reagierten positiv, der Aktienkurs stieg um 1,5 Prozent.

Aktien der BT Group büssten 1,3 Prozent ein, nachdem die Analysten der Citigroup die Einstufung für die Papiere des Telekomanbieters von «Kaufen» auf «Neutral» gesenkt hatten.(awp/mc/cs)

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