Europa-Schluss: Börsen verlieren Schwung nach US-Inflationsdaten

Boerse

(Adobe Stock)

Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte sind am Mittwoch von einer überraschend hohen Inflation in den USA gebremst worden. Der EuroStoxx 50 war gegen Mittag noch um 0,9 Prozent gestiegen, fiel nach den US-Daten deutlich ins Minus und berappelte sich im späten Handel wieder etwas. Letztlich gewann der Eurozonen-Leitindex 0,20 Prozent auf 5000,83 Punkte. Der französische Cac 40 sank um 0,05 Prozent auf 8045,38 Zähler. Der britische FTSE 100 zog um 0,33 Prozent auf 7961,21 Punkte an.

Im März beschleunigte sich der Preisauftrieb in den USA unerwartet deutlich. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent. Die Kerninflationsrate verharrte auf ihrem hohen Niveau von 3,8 Prozent. «Mit einem Anstieg der US-Inflationsrate war gerechnet worden, das Ausmass des monatlichen Preisauftriebs liegt aber über den Erwartungen und so werden die Zweifel an dem erwarteten Zinssenkungspfad der US-Notenbank Fed grösser», kommentierten die Experten von Helaba.

Europaweit stärkster Sektor waren die Bankenwerte mit einem Plus von 0,9 Prozent. Sie profitieren besonders von höheren Zinsen. Dagegen standen Immobilientitel mit minus 1,6 Prozent ganz unten im Branchentableau. Sie leiden unter höheren Zinsen, weil dadurch Hypothekenkredite teurer sind.

DocMorris brachen nach zunächst starken Kursgewinnen letztlich um 8,3 Prozent ein. Die Fantasie sei inzwischen raus, nachdem das E-Rezept nun gestartet und die Zulassungen durch seien, hiess es aus dem Handel. Zuvor hatte die schweizerische Versandapotheke die Zulassung für eine einfache Einlösung von E-Rezepten per elektronischer Gesundheitskarte in Deutschland erhalten. Die Papiere hatten im laufenden Jahr aber bereits fast ein Viertel an Wert gewonnen.

Ein Geschäftsausblick von Tesco kam am Markt gut an. Die Aktien des britischen Einzelhändlers stiegen um 3,3 Prozent. Tesco erwartet in diesem Jahr nachlassenden Kostendruck. In der Folge rechnet das Unternehmen mit einem höheren operativen Gewinn. Obendrein startet Tesco einen Aktienrückkauf.

Eine Abstufung von Pareto Securities für Nel liess die Papiere um 16 Prozent absacken. Das Analysehaus bemängelt bei dem norwegischen Wasserstoff-Spezialisten vor allem den dringenden Bedarf nach Barmitteln. Dieser dürfe sich durch den schwachen Auftragseingang noch verschärfen. (awp/mc/ps)

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