Europa-Verlauf: Einigung zwischen USA und China hält Rally am Laufen

Börse Europa

(Adobe Stock)

Paris / London / Zürich – Die europäischen Börsen haben am Montag von einer Einigung im Zollkonflikt zwischen den USA und China profitiert. Die weiterhin schwungvolle Erholung vom ersten Zollschock, der Anfang April noch die Märkte erfasst hatte, trieb den EuroStoxx 50 auf ein Hoch seit Ende März. Der Leitindex der Eurozone nahm wieder Kurs auf seinen Rekord, der vor zwei Monaten mit 5.568 Punkten aufgestellt wurde.

Aus einer gemeinsamen Erklärung geht hervor, dass die beiden grössten Volkswirtschaften der Erde eine für 90 Tage gültige Regelung getroffen haben. Demnach sinken US-Zölle auf chinesische Importe von zuletzt 145 auf 30 Prozent. Die Aufschläge Pekings gegen Einfuhren aus den Vereinigten Staaten gehen von 125 Prozent auf 10 Prozent zurück.

«Die Anleger begrüssen diese Entwicklung und setzen auf risikoreichere Anlagen», sagte der Marktbeobachter Ricardo Evangelista vom Broker Activtrades. Um bis zu 2,1 Prozent zog der EuroStoxx am Morgen an. Zuletzt betrug sein Plus dann 1,79 Prozent auf 5.405 Zähler.

Ausserhalb des Euroraums stieg der britische FTSE 100 um 0,46 Prozent auf 8.593,92 Punkte, während der Schweizer SMI um 0,28 Prozent auf 12.054,00 Zähler nachgab. Kursrutsche im Pharmasektor bremsten an diesen Länderbörsen die Kurse, weil US-Präsident Donald Trump ein Dekret ankündigte, um die Medikamentenpreise in den USA zu senken.

Im Pharmasektor erwischte es Sanofi und Novo Nordisk mit Abschlägen von bis zu 5,7 Prozent relativ stark. Titel von Astrazeneca und GSK sanken in London um bis zu 3,1 Prozent. Roche und Novartis, die im Zürcher SMI starkes Gewicht haben, büssten bis zu 3,3 Prozent ein.

Stattdessen waren zyklische Industriebranchen gefragt. Aktien aus dem Autosektor zum Beispiel profitierten stark davon, dass China und die USA die kräftige Kappung ihrer gegenseitigen Zölle beschlossen haben. Stellantis fiel zum Beispiel auf mit einem Kurssprung um sechs Prozent.

Auch im Chipsektor, um den sich Anleger wegen des US-China-Verhältnisses Sorgen gemacht hatten, kam grosse Erleichterung auf. Der Kurs von STMicroelectronics sprang um sechs Prozent nach oben.

Die nächste Branche, die kräftig von den Neuigkeiten profitierte, waren Luxusgüter, für die gerade China ein sehr bedeutender Markt ist. Titel von Hermes und Kering gehörten im EuroStoxx mit bis zu 6,4 Prozent zu den klaren Gewinnern. LVMH nahmen in dem Leitindex mit 7,3 Prozent die Spitze ein.

Mit individuellen Nachrichten standen die 3,5 Prozent höheren Unicredit-Aktien im Blickfeld. Der Grossbank ist während ihres Ringens um die Commerzbank ein überraschend guter Jahresstart gelungen. Mit einem Überschuss von 2,8 Milliarden Euro schrieben die Italiener den höchsten Quartalsgewinn ihrer Geschichte. (awp/mc/ps)

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