Europa-Verlauf: Erholung – ABB legen deutlich zu

Börse Europa

(Adobe Stock)

Paris / London / Zürich – Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag etwas von den Vortagesverlusten erholt. Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,83 Prozent auf 5.342,10 Punkte.

Auch ausserhalb des Euroraums gab es leichte Gewinne. Der Schweizer Leitindex SMI stieg um 0,62 Prozent auf 11.984,81 Punkte, der britische FTSE 100 zog um 0,48 Prozent auf 8.969,22 Punkte an.

Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarks verwies auch auf positive Signale aus den USA, wo am Vortag Gerüchte zur US-Notenbank belastet hatten, die sich dann aber nicht bestätigten. «Solange der Stuhl von Fed-Chef Powell nur wackelt, wackeln auch die Finanzmärkte nur kurz, wie wir gestern Nachmittag gesehen haben, als erneut Meldungen die Runde machten, US-Präsident Donald Trump wolle seinen ‹Mr. Too Late› nun doch entlassen», so Molnar.

Vom Tisch sei das Thema freilich nicht. «Fällt Powells Stuhl und damit möglicherweise auch die Unabhängigkeit der US-Notenbank, dürften in erster Linie die Kurse der Staatsanleihen der weltgrössten Volkswirtschaft und ihre Währung fallen», prognostizierte Molnar. Das dürfte auch die Börsen nicht kalt lassen. Damit gebe es neben den Zöllen einen zweiten Risikofaktor für die Aktienmärkte.

Nach den massiven Kursverlusten, die einige Aktien am Vortag nach neuen Zahlen erlitten hatten, gab es nun positive Nachrichten. Der Schweizer Industriekonzern ABB hatte im zweiten Quartal 2025 den Auftragseingang deutlich stärker gesteigert als den Umsatz. Das kam am Markt gut an und liess den Wert um 7,9 Prozent steigen.

Im Fahrzeugsektor fanden die Zahlen von Volvo Cars ein positives Echo. Jefferies-Analyst Philippe Houchois attestierte dem Management, dass die Massnahmen zum Erhalt des Finanzmittelflusses griffen. Der in diesem Jahr stark gefallene Wert erholte sich um über neun Prozent.

Nicht ganz so euphorisch war die Reaktion auf das Zahlenwerk von Novartis. Die auf den ersten Blick soliden Zahlen und der erhöhte Ausblick überzeugten nicht restlos. Die Experten der UBS merkten an, dass Investoren wohl auf eine stärkere Erhöhung der Prognosen gehofft hätten. Die Aktie des Pharmaschwergewichts tendierte nach anfänglichen Abgaben wenig verändert.

Im Bankensektor enttäuschten unterdessen Nordea. Die skandinavische Bank hatte wegen des erneut gesunkenen Zinsüberschusses auch im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht. Der Überschuss sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf gut 1,2 Milliarden Euro. Hätte die Bank nicht überraschend Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle aufgelöst, wäre der Rückgang noch höher ausgefallen. Die Aktie verlor 3,5 Prozent.

Unter den Nebenwerten gerieten Easyjet unter Druck und büssten 5,3 Prozent ein. Der Billigflieger blickt angesichts des jüngsten Fluglotsenstreiks in Frankreich etwas vorsichtiger auf die wichtige Sommersaison. (awp/mc/ps)

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