Europa-Schluss: Zollstreit-Hoffnung und US-Jobmarkt beflügeln Kurse

Börse Europa

(Adobe Stock)

Paris / London / Zürich – Europas Aktienmärkte sind am Freitag schwungvoll in den Mai gestartet. Nach der Feiertagspause hatten positive Signale im Handelsstreit zwischen China und den USA den Kursen schon Anfangs geholfen. Mit Rückenwind von robusten Daten vom US-Arbeitsmarkt wurden die Gewinne dann im Tagesverlauf noch ausgebaut.

Der EuroStoxx 50 beendete den ersten Handelstag im neuen Monat 2,42 Prozent höher bei 5.285,19 Punkten. In der Wochenbilanz hat er sich damit ein Plus von 2,5 Prozent gesichert. Seit seinem Tief vom 7. April, als die Börsenwelt schockiert auf die Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump reagiert hatte, hat er um mehr als 16 Prozent zugelegt und weist ein Jahresplus von 8 Prozent aus.

Ausserhalb des Euroraums legte der Schweizer SMI am Freitag um 1,13 Prozent auf 12.253,79 Punkte zu, während der britische FTSE 100 um 1,17 Prozent auf 8.596,35 Punkte stieg.

«Erste Entspannungssignale im Zollstreit, die nun von Regierungsvertretern bekräftigt wurden, setzen ein wichtiges Zeichen», hiess es am Morgen zunächst in einer Einschätzung des Brokers IG Markets mit Blick nach China. «Die Gespräche stehen zwar noch am Anfang, doch der Zenit im Handelskonflikt scheint überschritten.» Die Märkte honorierten bereits die Hoffnung auf konkrete Abkommen in den kommenden Tagen.

Frische Jobdaten aus den USA, die im April besser als erwartet ausfielen und trotz einer Abkühlung auf einen robusten Arbeitsmarkt hindeuteten, trugen am Nachmittag dann ihr Übriges zur guten Stimmung bei. Dies beruhigte Anleger, die deutlichere Auswirkungen der von Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf die Wirtschaft befürchteten. Im Euroraum hatte sich ausserdem die Stimmung in den Industrieunternehmen im April erneut verbessert.

Gefragt waren Aktien aus konjunktursensiblen Sektoren wie etwa Banken, Bau, Industriegüter und Technologie, während solche mit defensivem Charakter gemieden wurden. Die Teilindizes der Telekomwerte und Versorger waren denn auch mit Abschlägen von bis zu 0,9 Prozent die einzigen Verlierer in der Branchentabelle.

Airbus reagierten nach dem Mai-Feiertag mit einem Kursgewinn von 5,3 Prozent auf gute Geschäftszahlen von Mittwochabend. Der Flugzeugbauer ist trotz weniger Jet-Auslieferungen überraschend gut ins Jahr gestartet.

Im EuroStoxx schob sich aber die ING mit 7,4 Prozent Plus aber noch klar vor die Airbus-Aktie. Die niederländische Grossbank überzeugte die Anleger damit, dass der Gewinnrückgang moderater ausfiel als gedacht. Hinzu kamen angekündigte Aktienrückkäufe.

Im Ölsektor ragten Shell nach Zahlen mit zwei Prozent Aufschlag heraus. Gewinne und Cashflow hätten die Erwartungen übertroffen, urteilte der RBC-Analyst Biraj Borkhataria. Shell habe mit Blick auf die Ausschüttungspläne Spielräume, sollte sich das Konjunkturbild eintrüben. (awp/mc/ps)

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