Europa-Verlauf: Kurse erholen sich etwas vom Omikron-Schock

Boerse

Paris / London – Europas Börsen haben sich am Montag zumindest teilweise von ihren heftigen Verlusten vor dem Wochenende erholt. Vor allem Aktien aus der Reise- und Freizeitbranche konnten wieder etwas Boden gut machen, nachdem sie am Freitag durch die ersten Meldungen zur neuen Coronavirus-Variante Omikron besonders heftig unter Druck geraten waren.

Der EuroStoxx50 gewann gegen Mittag 0,96 Prozent auf 4129,00 Punkte. Seit dem Zwischenhoch über 4400 Punkten vor anderthalb Wochen summiert sich das Minus aber immer noch auf satte sechseinhalb Prozent – allein am Freitag hatte der Leitindex der Eurozone fast fünf Prozent eingebüsst. Der französische Cac 40 erholte sich am Montag um 1,01 Prozent auf 6807,88 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,95 Prozent auf 7111,16 Zähler zulegte.

Weltweit mehren sich die Meldungen von Omikron-Infektionen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die aussergewöhnlich viele Veränderungen im Erbgut tragende Variante als «besorgniserregend» ein. Experten aus Südafrika, wo die ersten Fälle publik geworden waren, konstatierten bisher aber vergleichsweise milde Symptome bei Patienten, die sich damit angesteckt haben. Zudem hatte das US-Biotechunternehmen Moderna am Sonntag angekündigt, es könnte schon früh im kommenden Jahr einen speziell auf Omikron zugeschnittenen Corona-Impfstoff in grossem Massstab herstellen.

Im marktbreiten Stoxx Europe 600 gab es am Montag fast nur Gewinner. Der Subindex der Reise- und Freizeitindustrie stieg als Klassenbester im Branchentableau um rund 3,3 Prozent. Die Talfahrt seit Mitte November hatte ihn am Freitag auf den tiefsten Stand seit Dezember abstürzen lassen.

Erholt zeigten sich auch die Indizes der Öl- und Gas- sowie der Rohstoffunternehmen mit Gewinnen von 2,2 und 1,8 Prozent. Die Ölpreise konnten ihren Einbruch vom Freitag, den Rohstoffexperte Daniel Hynes von der Australia & New Zealand Banking Group «komplette Überreaktion» des Marktes bezeichnete, zum Teil wieder wettmachen.

Einzige Verlierer mit allerdings nur moderaten Abschlägen waren zu Beginn der neuen Woche die Indizes der Auto- sowie der Medizinbranche . Aus letzterer stachen indes die Aktien von Valneva heraus, die mit einem weiteren Kurssprung von fast neun Prozent ihre Rekordjagd fortsetzten. Die Arbeit der Franzosen an einem konventionellen Corona-Impfstoff, der auf einem inaktiven Virus basiert und so auch als Alternative für Impfskeptiker gilt, ist inzwischen weit fortgeschritten.

Derweil waren die Aktien des italienischen Fussballvereins Juventus Turin vor allem wegen des Handels exklusive der Bezugsrechte für neue Aktien optisch sehr schwach. Für schlechte Stimmung sorgten indes Ermittlungen wegen Bilanz-Unregelmässigkeiten sowie die Heimniederlage in der Liga gegen Atalanta Bergamo am Wochenenede. (awp/mc/pg)

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