Paris / London / Zürich – Europas Aktienmärkte haben am Donnerstag etwas zugelegt. Die Marktteilnehmer warten mit Spannung auf das Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an diesem Freitag.
Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,27 Prozent auf 5.402,96 Punkte. An den Börsen ausserhalb des Euroraums ging es ebenfalls moderat nach oben. Der Schweizer SMI legte um 0,15 Prozent auf 11.996,47 Punkte zu, während der britischen FTSE 100 mit 9.165,29 Punkten auf der Stelle trat.
Auch anstehende US-Konjunkturdaten hielten die Marktteilnehmer zurück. «Geldpolitisch wird es etwas spannender, wenn die Erzeugerpreise aus den USA gemeldet werden», merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets dazu an. Blieben grössere Überraschungen aus, dürfte sich an den Erwartungen einer Zinssenkung der US-Notenbank im September nichts ändern.
Mit einem Verlust von rund 16 Prozent standen Adyen stark unter Druck. Der niederländische Zahlungsdienstleister ruderte wegen des Handelskonflikts bei der Wachstumsprognose zurück. Da im ersten Halbjahr wegen der durch die Zolldrohungen ausgelösten Probleme weniger Zahlungen als erwartet abgewickelt wurden, ist in diesem Jahr die bisher angestrebte Beschleunigung des Wachstums unwahrscheinlich. Analysten sprachen von einer Enttäuschung, auch wenn der Markt schwächere Halbjahreszahlen zuvor eingepreist habe.
Aktien von Carlsberg verloren ebenfalls deutlich. Nach der Vorlage von Geschäftszahlen fiel der Wert um 5,8 Prozent. Analyst James Edwardes Jones von RBC sprach von einer weiteren Enttäuschung der europäischen Brauer. Carlsberg habe die Serie von schwächer als erwarteten Halbjahreszahlen von AB Inbev und Heineken fortgesetzt. Umsatzwachstum und operativer Gewinn seien unter den Erwartungen geblieben.
Besser sah es im Versicherungssektor aus. Der weltweit zweitgrösste Rückversicherer Swiss Re hatte seinen Gewinn im ersten Halbjahr deutlich gesteigert. Damit übertraf das Unternehmen die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Swiss-Re-Chef Andreas Berger sieht den Konzern auf gutem Weg zu dem angekündigten Jahresgewinn von mindestens 4,4 Milliarden Dollar. Die Aktie bewegte sich unterdessen nur wenig.
Die Analysten der UBS verwiesen auf die hohe Hürde, die von der vorherigen Kursentwicklung gelegt worden sei. Besser entwickelte sich der Kurs der britischen Aviva. Die Aktie kletterte um 3,8 Prozent und reagierte damit auf Zahlen. (awp/mc/ps)