Europa-Schluss: Gewinne überwiegen – London nach Zinserhöhung stark

Boerse

(Adobe Stock)

Paris / London – Europas Börsen haben am Donnerstag nach einem starken Vortag überwiegend mit Gewinnen geschlossen. Als Kursstütze erwiesen sich erneut die freundlichen US-Aktienmärkte, wobei die Kursaufschläge diesmal auf beiden Seiten des Atlantiks bescheidener ausfielen.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rutschte nach einem freundlichen Start ins Minus, konnte seinen Verlust bis zum Handelsende bei 3885,32 Punkten aber auf 0,11 Prozent eindämmen. Für den französischen Cac 40 ging es indes letztlich um 0,36 Prozent auf 6612,52 Punkte hoch. Der britische FTSE 100 schaffte nach der Leitzinsanhebung der britischen Notenbank sogar ein Plus von 1,30 Prozent auf 7386,50 Punkte. Der Schweizer Swiss Market Index (SMI) legte ähnlich deutlich zu.

Um die Mittagszeit hatte die Bank of England den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent angehoben, was eine grosse Mehrheit der Analysten so auch erwartet hatte. Es ist bereits die dritte Zinsanhebung im Königreich während der Corona-Pandemie. Eine erste Straffung hatten die Währungshüter Ende vergangenen Jahres vorgenommen, eine zweite folgte im Februar.

Da der Ukraine-Krieg aber nicht nur die Inflation steigen lässt, sondern auch das Wirtschaftswachstum belasten dürfte, wird die britische Notenbank vorsichtiger. So heisst es nun, dass in den kommenden Monaten weitere geldpolitische Straffungen angebracht sein könnten. Bisher hatte die Formulierung etwas zielsicherer gelautet, dass weitere Zinsanhebungen wahrscheinlich seien.

Europaweit standen die konjunktursensiblen Einzelhandels- und Autotitel sowie Bankenwerte am heftigsten unter Druck: Ihre Subindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 verloren zwischen 1,2 und 1,5 Prozent. Unter den Bankentiteln verloren Intesa Sanpaolo mit rund dreieinhalb Prozent besonders deutlich. Wegen der Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine sieht der in beiden Ländern stark aktive italienische Branchenvertreter sein Gewinnziel für 2022 in Gefahr.

Dagegen führte der Index der Öl- und Gaskonzerne mit einem Plus von über zwei Prozent die Gewinnerliste im Branchentableau an. Er profitierte von den zuletzt wieder stärker gestiegenen Ölpreisen.

In Paris gewannen die Aktien des IT-Unternehmens Atos rund 3,8 Prozent. Vorausgegangen war ein Medienbericht über ein Interesse des Flugzeugbauers Airbus an der Cybersicherheitssparte des Unternehmens. Atos stellte aber klar, der Bereich stehe nicht zur Debatte. (awp/mc/ps)

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