Europa-Verlauf: Leichte Verluste – Marktteilnehmer bleiben vorsichtig

Börse Europa

(Adobe Stock)

Paris / London / Zürich – Europas Aktienmärkte haben sich am Donnerstag kaum bewegt. «Die Marktteilnehmer bleiben weiter an den Seitenlinien stehen und agieren sehr selektiv mit der Tendenz zur defensiven Allokation», beschrieb Marktexperte Andreas Lipkow das Handelsgeschehen.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 tendierte gegen Mittag 0,33 Prozent tiefer bei 5.454,18 Punkten. Ähnlich sah es an den Börsen ausserhalb des Euroraums aus. Für den Schweizer SMI ging es um 0,51 Prozent auf 12.213,10 Punkte nach unten, während der britische FTSE 100 kaum verändert tendierte.

Damit war vor dem Treffen der Währungshüter in Jackson Hole weiterhin Vorsicht angesagt. «Acht von zehn Anlegern erwarten im September eine Zinssenkung der US-Notenbank», erklärte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. «Bleiben morgen die Hinweise von Fed-Chef Powell in Jackson Hole darauf aus, dürfte der Aktienmarkt entsprechend unter Druck geraten.»

Schwächster Sektor waren die Medienwerte. Hier belastete der Kurseinbruch von CTS Eventim. Beim Ticketvermarkter und Konzertveranstalter läuft das Geschäft nach einem starken Jahresstart unerwartet schwach. Rückläufige Einnahmen aus eigenen Konzerten und die teure Integration erworbener Unternehmen liessen den Gewinn im zweiten Quartal um fast ein Viertel schmelzen. Die Aktie sackte um knapp 20 Prozent ab.

Noch schlimmer erwischte es Titel von WH Smith. Das britische Buchhandelsunternehmen hatte wegen eines Bilanzierungsfehlers seinen Ausblick gesenkt. Der Wert brach um fast 40 Prozent ein.

Im Bankensektor gaben Aktien der italienischen Mediobanca um über zwei Prozent nach. Die Bank hatte ein Gebot von Banca Generali abgelehnt. Deren Aktien stiegen im Gegenzug um 1,6 Prozent.

An der Spitze der Einzelbranchen lagen die Ölwerte, die vom weiteren Anstieg der Ölpreise profitierten. Der überraschend starke Rückgang der US-Rohöllagerbestände vom Vortag sorgte weiterhin für Auftrieb. Die Lagerbestände hatten merklich unter dem saisonalen Niveau gelegen.

Unter den Versicherern ragten Aktien der niederländischen Aegon hervor. Nach Zahlen stieg der Wert um 7,1 Prozent. Der Versicherer will den laufenden Aktienrückkauf verstärken und die Dividende erhöhen. (awp/mc/ps)

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