Paris / London / Zürich – Die Anleger an Europas Börsen sind am Mittwoch vorsichtig geblieben. Vor der Veröffentlichung von Quartalszahlen des Technologiekonzerns Nvidia hielten sich Marktteilnehmer bedeckt. «Können diese überzeugen und der KI-Boom geht ungebremst weiter oder enttäuscht der Tech-Gigant und die Abwärtsspirale an den Märkten geht weiter?», brachte Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets die Sorgen auf den Punkt.
Gegen Mittag notierte der EuroStoxx 50 praktisch unverändert bei 5.534 Punkten. Etwas besser sah es beim Schweizer SMI mit einem Plus von 0,48 Prozent auf 12.542,22 Punkte aus. Der britische FTSE 100 tendierte ebenfalls kaum verändert.
Die Bedeutung der Zahlen des wertvollsten Unternehmens der Welt sind nicht zu unterschätzen. «Die Quartalszahlen von Nvidia stellen aktuell einen echten Game-Changer dar und werden die Trendrichtung der Aktienmärkte sowohl in den USA als auch in Europa massgeblich bestimmen», betonte Marktexperte Andreas Lipkow.
Dies gilt um so mehr, als Meldungen zu Unternehmen Mangelwaren waren. Der Vortagesgewinner Roche baute sein Plus weiter aus. Der Pharmakonzern hatte von der EU-Kommission eine bedingte Zulassung für die subkutane Verabreichung des Krebsmittels Lunsumio erhalten. Die Aktie kletterte um 1,3 Prozent.
Dagegen brachen Vivendi ein. Hintergrund war ein Bericht der Tageszeitung «Le Monde», wonach die Eponymous Holding des Milliardärs Vincent Bolloré möglicherweise doch keine Ausgleichszahlungen an Minderheitsaktionäre im Rahmen der jüngsten Aufteilung des Konzerns zahlen muss. Vivendi fielen um 13,4 Prozent.
Zu den Verlierern gehörten auch die Versicherer. Swiss Re erwartet ein etwas geringes globales Prämienwachstum. Die weltweiten Versicherungsprämien dürften in den kommenden beiden Jahren zwar weiter wachsen, aber etwas langsamer. Swiss Re verloren 0,6 Prozent. (awp/mc/ps)
