Ölpreise brechen nach Opec+-Ankündigung um über 3 Prozent ein

Hong Kong – Die Ölpreise sind am Montag erneut um mehr als 3 Prozent gefallen, nachdem die Opec+ eine beschleunigte Produktionsausweitung für Juni angekündigt hat – zu einem Zeitpunkt, an dem die Preise bereits niedrig waren.

Am frühen Montagmorgen wurde Öl deutlich günstiger: Ein Fass US-Öl kostete rund 56 Dollar – fast 4 Prozent weniger als zuvor. Auch der Preis für Nordseeöl sank um etwa 3,5 Prozent auf gut 59 Dollar pro Fass.

Am Samstag hatten acht Opec+-Mitgliedstaaten angekündigt, im Juni täglich 411’000 Barrel zu fördern – genauso viele wie im Mai, obwohl der ursprüngliche Plan lediglich 137’000 zusätzliche Barrel vorsah. Die Entscheidung fällt in eine Phase stark sinkender Preise, die durch Rezessionsängste belastet sind – ausgelöst durch den Handelskrieg, den US-Präsident Donald Trump initiiert hat.

«Die Opec+ hat eine Bombe auf den Ölmarkt geworfen», sagte Jorge Leon von Rystad Energy der Nachrichtenagentur AFP. Die Entscheidung sende ein klares Signal: Die Gruppe ändere ihre Strategie und versuche nach Jahren der Kürzungen, Marktanteile zurückzugewinnen.

Die Opec, angeführt von Saudi-Arabien, und ihre Partner unter der Führung Russlands hatten 2016 das Bündnis Opec+ geschlossen, um mehr Einfluss auf den Markt auszuüben. Bis vor Kurzem setzten die 22 Länder – viele stark vom Öl abhängig – auf eine Angebotsverknappung, um die Preise zu stützen, und hielten Millionen Barrel in Reserve. (awp/mc/ps)

Exit mobile version