Ölpreise legen zu

Oil

(Photo by Zachary Theodore on Unsplash)

New York – Die Ölpreise haben am Donnerstag nach anfänglichen Kursverlusten zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 108,49 US-Dollar. Das waren 98 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,42 Dollar auf 107,13 Dollar.

Die Verunsicherung an den Märkten bleibt hoch. Zunächst waren die Ölpreise noch unter Druck geraten. Neue Corona-Infektionen in der chinesischen Metropole Shanghai haben Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der strengen Virus-Beschränkungen einen Schlag versetzt. Die scharfe Corona-Politik der chinesischen Führung belastet das Wirtschaftswachstum und damit die Erdölnachfrage der Volksrepublik.

Im weiteren Tagesverlauf rückten jedoch die Folgen des Ukraine-Kriegs in den Blick. So ist der europäische Erdgaspreis (TTF) um rund 13 Prozent gestiegen. «Offenbar bestehen Sorgen, dass die Gaslieferungen über die Ukraine weiter eingeschränkt werden könnten», kommentierte Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. «Möglicherweise versucht die Ukraine, Druck auf Ungarn auszuüben, dem EU-Ölembargo gegen Russland zuzustimmen.»

Zudem ist am Donnerstag nach den von Russland verhängten Sanktionen gegen ehemalige Tochtergesellschaften von Gazprom der Gas-Transit durch die Ukraine nach Europa nochmals gefallen. Bereits am Vortag war er gesunken, weil die Ukraine kriegsbedingt einen Strang durch die umkämpfte Region Luhansk geschlossen hatte. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält die Auswirkungen der von Russland verhängten Sanktionen zwar für «überschaubar». Weitere russische Energiesanktionen könnten jedoch zu Engpässen führen. (awp/mc/ps)

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