London – Die Ölpreise haben am Montag wegen des verschärften Vorgehens der Vereinigten Staaten gegen Venezuela erneut zugelegt und sich damit weiter etwas von den Verlusten der vergangenen Wochen erholt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar stieg um 72 Cent oder etwas mehr als ein Prozent auf 61,19 US-Dollar.
Vergangene Woche war der Preis für den Brent-Terminkontrakt wegen vermeintlicher Fortschritte bei den Gesprächen über einen Waffenstillstand im Urkraine-Krieg bis auf 58,72 Dollar gefallen, bevor er infolge der Beschlagnahmung von venezolanischen Ölfrachtern wieder anzog. Auf Jahressicht verbilligte sich Brent-Öl um fast ein Fünftel.
Ähnlich sieht es bei der US-Sorte WTI aus. Hier stieg der Terminkontrakt zur Lieferung eines Barrel im Januar am Montag 54 Cent oder knapp ein Prozent auf 57,20 Dollar. Vergangene Woche war der Future zeitweise unter die Marke von 55 Dollar gefallen. Seit Ende 2024 gab der WTI-Preis um rund 20 Prozent nach.
Die Vereinigten Staaten versuchen Medienberichten zufolge, einen weiteren Tanker des Ölförderlandes unter Kontrolle zu bringen. Die Küstenwache verfolge ein sanktioniertes Schiff, berichteten unter anderem der US-Sender NBC News und das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
NBC News zitierte dabei einen Regierungsbeamten, dass es sich um ein Schiff der sogenannten Schattenflotte handele, mit dem Venezuela Sanktionen umgehen wolle. Gelingt der Küstenwache die Aktion, hätten die USA damit in rund eineinhalb Wochen drei Öltanker aufgebracht – allein an diesem Wochenende wäre es die zweite Beschlagnahmung.
Den jüngsten Aktionen war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump vorhergegangen, eine «vollständige und komplette Blockade aller sanktionierter Öltanker auf dem Weg von und nach Venezuela» zu verhängen. (awp/mc/pg)
