Galenica wächst und ist für die Aufspaltung bereit

Etienne Jornod

Etienne Jornod, exekutiver VR-Präsident Galenica. (Foto: pd)

Bern – Der Gesundheitskonzern Galenica gewinnt weiter an Gewicht. Steigende Verkäufe im Geschäft mit Eisenprodukten, die US-Vermarktung des Roche-Medikaments Mircera, oder auch das Wachstum in der Apotheken- und Logistiksparte liessen den Gruppenumsatz 2016 über die Schwelle von 4 Mrd CHF klettern. Noch in diesem Jahr soll die Gruppe in die beiden eigenständigen Firmen Vifor Pharma und Galenica Santé aufgeteilt werden. Wann genau dies geschieht, bleibt aber offen.

Galenica zeigt sich für die Auftrennung bereit, die Arbeiten dazu seien auf Kurs, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Im Fokus steht ein Börsengang von Galenica Santé, während die Holding an der Schweizer Börse kotiert bleibt und in Vifor Pharma umbenannt wird. Zur Vorbereitung der Platzierung an der SIX Swiss Exchange werden die Santé-Segmente Products & Brands, Retail und Services unter einem Holdingdach zusammengeführt.

Den Erlös aus dem IPO setzt Galenica zur Refinanzierung der 1,53-Mrd-schweren Übernahme des US-Biotechunternehmens Relypsa ein, die mit dem Kaliumbinder Veltassa und einer gut 200 Mitarbeitenden starken US-Vertriebsorganisation in die Pharmasparte integriert wird. Die Credit Suisse hatte für den Zukauf einen Überbrückungskredit gewährt. Gleichzeitig soll auch Galenica Santé mit einer soliden Kapitalstruktur ausgestattet in die Zukunft schreiten.

Neuer CEO von Galenica Santé
Im Rahmen der Vorbereitungen hatte Galenica bereits in den vergangenen Wochen und Monaten die Manager-Positionen für die beiden Gesellschaften ernannt. Neu wurde bekannt, dass der neue CEO von Galenica Santé Jean-Claude Clémençon heisst. Der heutige Leiter des Geschäftsbereichs Retail wird Jörg Kneubühler auf dieser Position ablösen. Kneubühler wird künftig das VR-Präsidium bei Galenica Santé bekleiden.

Bei Vifor Pharma wird Etienne Jornod weiter als exekutiver VR-Präsident vorstehen. Ihm steht ab Mai Stefan Schulze, heute CEO des Joint Ventures mit Fresenius Medical Care, als Chief Operating Officer zur Seite. Noch im vergangenen Mai war Sören Tulstrup als Vifor-CEO zurückgetreten. Ihn hat seither Gianni Zampieri ad-interim vertreten, der sich im Mai zur Wahl in den Vifor-VR stellen wird.

Starke Eisenprodukte
Im abgelaufenen Geschäftsjahr kletterte der Umsatz der Galenica-Gruppe um 8,6% auf 4,12 Mrd CHF nach oben, wie es am Donnerstag weiter hiess. Bei Vifor Pharma stiegen die Verkäufe um einen Viertel auf 1,17 Mrd CHF, Galenica Santé wuchs mit 3,2% auf 3,01 Mrd. Damit hat Galenica die Vorgaben der Analysten ziemlich genau erreicht.

Einmal mehr ist der Umsatz mit dem Eisenpräparat Ferinject/Injectafer stark um 39% auf 350 Mio CHF gewachsen. Mit Venofer, einem weiteren Eisenprodukt, legten die Verkäufe mit 15% auf 125 Mio ebenfalls deutlich zu.

Ein weiterer Wachstumstreiber ist das Mircera, für das Galenica und Roche im Mai 2015 eine exklusive Lizenzvereinbarung zur Vermarktung in den USA und Puerto Rico abgeschlossen hatten. Der Umsatz mit dem Produkt zur Behandlung von Anämie mit Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz belief sich im Jahr 2016 auf 329 Mio CHF.

Galenica Santé wuchs im Segment Health & Beauty dank neuer Produkt- und Service-Angeboten um 3,1% auf 1,44 Mrd CHF. Der Bereich Retail erweiterte das Apothekennetz und steigerte so die Verkaufszahlen um 3,1% auf 1,35 Mrd. Das Segment Services mit dem Wholesaler Galexis steigerte den Umsatz um 3,8% auf 2,33 Mrd.

Ausblick bestätigt
Weiter bestätigte Galenica die im vergangenen Oktober angepasste Gewinnprognose. Während der Betriebsgewinn von Vifor Pharma 2016 auf vergleichbarer Basis um 10% ansteigen dürfte, belastet der Relypsa-Zukauf das Ergebnis mit rund 120 Mio CHF. Demgegenüber dürfte Galenica Santé den EBIT aus dem Jahr 2015 übertreffen. Die Ergebnisse werden am 14. März präsentiert. (awp/mc/pg)

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