Zürich – Die Erholung der Schweizer Konjunktur hat sich im Juni nach Ansicht von Finanzanalysten und Ökonomen fortgesetzt. Nach dem starken Stimmungseinbruch im April aufgrund der US-Zollpolitik bewerten sie die Konjunkturaussichten mittlerweile nur noch leicht pessimistisch.
Der von der Grossbank UBS ermittelte CFA-Indikator ist im Juni im Vergleich zum Vormonat um 19,9 Punkte auf -2,1 Zähler gestiegen. Die Ankündigung weitreichender US-Zölle hatte im April die Konjunkturerwartungen stark belastet, ehe bereits im Mai auf Erholungskurs eingeschwenkt wurde. Die verbesserte Stimmung im Juni begründet die Grossbank in einer Mitteilung vom Mittwoch nachlassenden Handelsspannungen.
Weniger Pessimismus gegenüber USA und China
Dabei verbesserte sich ihre Einschätzung für die Konjunkturaussichten sowohl für die USA als auch für China: Während im Mai noch zwei Drittel der Umfrageteilnehmenden eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen in den USA erwarteten, sank dieser Anteil im Juni auf 57 Prozent. Auch sind die Erwartungen einer Konjunkturabkühlung in China von rund 30 Prozent auf unter 10 Prozent im Vormonatsvergleich gesunken.
Der Inflationsdruck dürfte gemäss Umfrage weiter abnehmen. In den USA gehen die Teilnehmenden zwar mehrheitlich weiterhin von steigenden Konsumentenpreisen in den nächsten sechs Monaten aus, allerdings sind die Erwartungen im Monatsvergleich deutlich zurückgegangen. In der Schweiz und in der Eurozone wird im weiteren Jahresverlauf mehrheitlich mit einer abnehmenden Inflation gerechnet.
Vom günstigeren Umfeld profitiert haben auch die Einschätzungen zum Schweizer Aktienmärkt: Neu erwarten mehr als 55 Prozent der Analysten einen Anstieg des SMI. Die Meinungen zu US-Aktien blieben hingegen trotz leichter Verbesserung geteilt. (awp/mc/pg)