Konkurse nehmen das dritte Jahr in Folge zu

Konkurse

(Foto: Fotolia/Kaspars Grinvalds)

Neuenburg – Im vergangenen Jahr sind 15’447 Konkursverfahren eröffnet worden, 2,9% mehr als 2022. Die finanziellen Verluste aus abgeschlossenen Konkursverfahren sanken im gleichen Zeitraum wieder auf ihren langfristigen Durchschnittswert. Die Zahlungsbefehle erreichten dagegen nahezu einen neuen Rekordwert. Dies zeigen Auswertungen des Bundesamts für Statistik.

Im Jahr 2023 wurden 15’447 Firmen- und Privatkonkursverfahren gemäss Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs eröffnet, 438 mehr als im Vorjahr. Obwohl sich das Wachstum mit 2,9% gegenüber den beiden letzten Jahren deutlich verlangsamte, erreichte die Anzahl Konkurse nach den Jahren 2021 und 2022 erneut einen Rekordwert. Damit wurde erstmals seit Beginn der Zeitreihe in drei aufeinanderfolgenden Jahren ein Anstieg registriert.

Mehr Konkurse in der Genferseeregion, weniger im Tessin
Auf regionaler Ebene veränderte sich die Zahl der Konkurseröffnungen 2023 im Vorjahresvergleich nur wenig. Die grösste Zunahme wurde in der Genferseeregion verzeichnet (+284 Fälle), während der markanteste Rückgang im Tessin festzustellen war (–159 Fälle).

Diese relativ stabile Situation in den Grossregionen lässt sich auch auf kantonaler Ebene beobachten. Die schweizweit moderate Zunahme erklärt sich damit, dass einerseits die Zahl der Konkurseröffnungen in mehr Kantonen zunahm als abnahm und andererseits die Anstiege in absoluten Zahlen tendenziell höher ausfielen als die Abnahmen. Beispielsweise war das grösste positive Wachstum, das im Kanton Waadt registriert wurde (+186 Fälle), höher als der stärkste Rückgang, der wie oben bereits erwähnt im Tessin zu beobachten war.

Finanzielle Verluste von 2 Milliarden Schweizer Franken
Die finanziellen Verluste aus ordentlichen und summarischen Konkursverfahren verringerten sich gegenüber 2022 um 11,7% auf 2 Milliarden Schweizer Franken. In 15 Kantonen wurde eine Abnahme verbucht. Dennoch waren auch markante Anstiege festzustellen, namentlich im Kanton Freiburg, wo die Verluste von 43 Millionen auf nahezu 290 Millionen Franken zunahmen, und im Kanton Zug (+133 Millionen Franken). Die besonders hohen Verluste in diesen beiden Kantonen lassen sich weitgehend auf einige Konkursfälle mit grossen Beträgen zurückführen. (mc/pg)

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