Leistungsbilanz weist im dritten Quartal erneut Überschuss aus

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(Photo by chuttersnap on Unsplash)

Bern – Die Schweizer Volkswirtschaft hat auch im dritten Quartal 2023 einen Leistungsbilanz-Überschuss erzielt. Mit 22,5 Milliarden Franken lag der Saldo allerdings um 4 Milliarden unter dem Vorjahreswert, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Mittwoch bekanntgab.

Der Rückgang im Vorjahresvergleich war überwiegend auf den Saldo des Dienstleistungshandels zurückzuführen, wie die SNB schreibt. Dagegen hätten sich die Salden des Warenhandels, der Primäreinkommen und der Sekundäreinkommen nur geringfügig geändert. Da per 1. Quartal 2023 die neue Erhebung der Leistungsbilanz eingeführt wurde, sei es möglich, dass die Daten zu einem späteren Zeitpunkt in einem grösseren Ausmass als üblich revidiert würden.

Im Waren- und Dienstleistungshandel resultierte im Berichtsquartal dank dem starken Warenhandel ein Überschuss von 29,7 Milliarden Franken zugunsten der Schweiz. Bei den Primäreinkommen (Grenzgänger-Einkommen, Einkommen aus Auslandvermögen etc.) resultierte insgesamt ein Minus von 3,8 Milliarden, bei den Sekundäreinkommen (Schenkungen ins Ausland etc.) betrug das Minussaldo 3,3 Milliarden Franken.

Abbau in der Kapitalbilanz
Die SNB zeigt in der Mitteilung zur Leistungsbilanz jeweils auch detaillierter die Entwicklungen in der Kapitalbilanz auf, in der grenzüberschreitende Geldströme erfasst werden. Hier habe sich im dritten Quartal sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite ein Nettoabbau gezeigt. Der Saldo belief sich auf 19 Milliarden Franken.

Ausschlaggebend für den Abbau auf der Aktivseite sei die Veräusserung von Währungsreserven durch die SNB gewesen. Auch der Abbau auf der Passivseite hänge mit Transaktionen der Nationalbank zusammen – sie habe ihre Verpflichtungen gegenüber Investoren im Ausland in Form von SNB Bills abgebaut.

Das Nettoauslandvermögen stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 40 Milliarden auf 790 Milliarden Franken. Der Anstieg kam zustande, weil der Bestand der Passiven (-90 Milliarden) stärker zurückging als der Bestand der Aktiven (-50 Milliarden). Dies sei einerseits auf die Transaktionen in der Kapitalbilanz und andererseits auf Bewertungsverluste aufgrund gesunkener Kurse der Börsen im In- und Ausland zurückzuführen.

In der Leistungsbilanz werden alle Einnahmen und Ausgaben einer Volkswirtschaft erfasst, wobei neben dem Warenhandel auch der Handel mit Dienstleistungen (Tourismus etc.), Arbeits- und Kapitaleinkommen (Primäreinkommen) sowie laufende Übertragungen (Sekundäreinkommen) dazu gezählt werden. Ein hoher Überschuss gilt als Zeichen der Stärke einer Volkswirtschaft. (awp/mc/pg)

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