Migros-Tochter Galaxus schreibt in Deutschland tiefrote Zahlen

Zürich – Die Migros hat in Deutschland mit ihrer Online-Tochter Galaxus mit hohen Verlusten zu kämpfen. 2023 verbuchte diese einen Verlust von über 61 Millionen Euro bei einem Umsatz von 287 Millionen. Im Jahr davor hatte der Fehlbetrag rund 49 Millionen Euro betragen.

Dies geht aus dem Jahresabschluss der Galaxus Deutschland GmbH hervor, den die Plattform «Inside Paradeplatz» am Mittwoch veröffentlicht hat. Die Migros bestätigte die Zahlen im Nachbarland auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP und verteidigte das Geschäftsmodell mit Verweis auf die langfristigen Ziele.

«Branchenübliche Anlaufinvestitionen
Der Online-Händler ist seit 2018 im deutschen Markt aktiv. Laut Migros handelt es sich bei den Verlusten um branchenübliche «Anlaufinvestitionen», die bewusst in Kauf genommen würden. Diese seien notwendig, um die Marke zu positionieren, rasch eine kritische Unternehmensgrösse zu erreichen und langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu agieren. Die Firmensprecherin verwies dabei auf Konkurrenten wie Zalando oder Amazon.

«Inside Paradeplatz» hatte über eine bedenklich hohe Position unter «Sonstige finanzielle Verpflichtungen» geschrieben. Die Migros-Sprecherin verwies gegenüber AWP in dem Zusammenhang auf bestehende und künftige Galaxus-Büro- und Lagerstandorte und die damit einhergehenden Mietverträge. Dazu gehörten etwa neue Lager in Neuenburg am Rhein, die ab Herbst 2025 in Betrieb genommen werden sollen. Die Infrastruktur werde auch das Schweizer Geschäft unterstützen, betont die Migros.

Galaxus erreichte in Deutschland laut der Detailhändlerin stets die angestrebten Zwischenziele seit Markteintritt: 2023 stieg der Umsatz demnach um 57 Prozent, während der deutsche Online-Gesamtmarkt um rund 12 Prozent schrumpfte. Der detaillierte Abschluss für das Jahr 2024 soll erst 2026 publiziert werden – aus Wettbewerbsgründen so spät wie gesetzlich erlaubt. (awp/mc/pg)

Exit mobile version