Pfäffikon – Der Industriekonzern Oerlikon hat im dritten Quartal 2025 trotz schwacher Endmärkte eine überraschend gute Leistung erzielt. Umsatz und Bestellungseingang übertrafen die Erwartungen.
Der Umsatz, der sich nach dem Verkauf der Tochter Barmag nun noch aus den früheren Bereiche Surface Solutions und HRSflow zusammensetzt, sank von Juli bis Ende September um 2,5 Prozent auf 380 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Grund dafür ist die Franken-Stärke: Währungsbereinigt wäre der Umsatz um 2,9 Prozent gestiegen.
Der Auftragseingang wuchs derweil um 5,2 Prozent auf 396 Millionen Franken. Zu konstanten Wechselkursen wäre der Bestellungseingang gar um 11,1 Prozent geklettert.
Mit diesen Resultaten hat Oerlikon die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Luftfahrt und Werkzeugbau positiv
Diese Ergebnisse zeigten die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens trotz anhaltender Herausforderungen in den meisten Endmärkten, schrieb Oerlikon: «Das Quartal war geprägt von geopolitischen Unsicherheiten und gedämpfter industrieller Aktivität, insbesondere in der Eurozone.»
Besonders positive Entwicklungen gab es in den Bereichen Luftfahrt und Werkzeugbau. Damit seien die Schwächen in der Automobilindustrie, in der allgemeinen Industrie und in der Luxusgüterbranche kompensiert worden.
«Insgesamt verbesserte sich die Auftragsdynamik zum Quartalsende. Das Servicegeschäft blieb vor allem in Europa unter Druck, während das Equipmentgeschäft, insbesondere in Asien, deutlich wachsen konnte», heisst es weiter. Man habe Marktanteile gewonnen. Zudem komme das Kostensenkungsprogramm voran.
Barmag-Verkauf planmässig
Der Verkauf der Sparte Barmag an Rieter ist derweil «auf Kurs». Der Abschluss werde für das Schlussquartal 2025 erwartet, unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen.
Der Bestellungseingang von Barmag stieg im dritten Quartal zu konstanten Wechselkursen um 21 Prozent auf 186 Millionen Franken. Dies habe den Erwartungen des Unternehmens entsprochen.
Der Umsatz ging dagegen zu konstanten Wechselkursen um 17 Prozent auf 150 Milionen Franken zurück. Grund dafür sei die unterschiedliche Saisonalität.
Jahresziele bestätigt
Das Unternehmen hält weiterhin an seinen vor drei Monaten gesenkten Jahreszielen fest: Im Gesamtjahr 2025 dürfte der Umsatz bei konstanten Wechselkursen stabil bis leicht geringer ausfallen. Zudem rechnet der Konzern weiterhin mit einer operativen EBITDA-Marge zwischen 17,0 und 17,5 Prozent.
Wechsel in der Konzernleitung
Ausserdem hat Oerlikon am Dienstag Wechsel in der Konzernleitung vermeldet: Marco Freidl wird neuer Finanzchef, wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab. Er übernimmt damit die Rolle von Markus Richter, der das Unternehmen verlässt. Freidl ist derzeit Verantwortlicher für Strategie, Business-Entwicklung und M&A bei Oerlikon. Der Schweizer arbeitet seit 2018 für den Konzern.
Zudem wird Andreas Weiss in seiner aktuellen Funktion als General Counsel und Corporate Secretary nach dem im vierten Quartal erwarteten Abschluss der Veräusserung von Barmag an Rieter beitreten. Gleichzeitig werde Barmag-Chef Georg Stausberg aus der Konzernleitung von Oerlikon ausscheiden und zu Rieter wechseln, hiess es weiter.
Die Konzernleitung wird künftig aus Executive Chairman Michael Süss, COO Dirk Linzmeier, CFO Marco Freidl, CHRO Anna Ryzhova und General Counsel Andreas Weiss bestehen. (awp/mc/pg)
