Panalpina verbessert sich im Seefracht-Geschäft

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(Foto: Panalpina)

Basel – Panalpina hat die schlimmsten Zeiten hinter sich. Der Logistiker hat 2018 klar mehr verdient und der lange Zeit serbelnden Seefracht geht es wieder besser. Aufgrund der unklaren Zukunft des Konzerns treten die Zahlen jedoch etwas in den Hintergrund.

Sichtlich stolz trat Panalpina-Chef Stefan Karlen am Donnerstag in Basel vor die Medien. Das langjährige Sorgenkind des Basler Logistikkonzerns, die Seefracht, schreibt seit inzwischen drei Quartalen wieder schwarze Zahlen. Zwar erwirtschaftete sein Konzern in der Sparte im Geschäftsjahr 2018 aufgrund des schwachen ersten Quartals noch einen Verlust, doch betrug dieser nur noch 1,8 Millionen Franken. 2017 war in der Seefracht noch ein Fehlbetrag von 15,1 Millionen angefallen. Im laufenden Jahr soll nun – dank des neuen IT-Systems SAP TM – gar endlich wieder ein Gewinn resultieren.

Dank der Verbesserung in der Seefracht sah es für Panalpina auch gesamthaft wieder rosiger aus. Der Bruttogewinn legte um 7,3 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken zu. Beim Betriebsgewinn (EBIT) verbesserte sich der Logistiker um knapp 15 Prozent auf 118,4 Millionen.

Deutlich höherer Reingewinn
Und unter dem Strich verblieben 75,7 Millionen Franken Reingewinn nach deutlich tieferen 57,5 Millionen im Vorjahr. Für das Management von Panalpina ist daher klar, dass man den Turnaround geschafft hat.

Denn mit dem neuen IT-System soll die Profitabilität weiter steigen. Man habe den Preis dafür bezahlt, in der Vergangenheit nicht genug in die IT investiert zu haben, erklärte Finanzchef Robert Erni vor den Medien. Doch sei man jetzt wieder auf dem neusten Stand.

Bei der Dividende bleibt derweil vorläufig alles beim Alten. Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr 3,75 Franken je Titel erhalten.

Keine Neuigkeiten im Übernahmepoker
Allerdings liegt das Augenmerk der meisten Investoren bei Panalpina derzeit nicht auf den Zahlen. Vielmehr interessieren sie sich für das Übernahmeangebot durch den dänischen Konkurrenten DSV. In dieses Beziehungsdurcheinander brachte die Bilanzmedienkonferenz jedoch kein Licht.

Denn gleich zu Beginn stellte Stefan Karlen klar, dass man sich zu der Thematik nicht äussern werde. «Der Entscheid diesbezüglich liegt beim Verwaltungsrat, er wird sich zu gegebener Zeit melden.» Kompliziert macht die Sache, dass sich dabei bei den Aktionären von Panalpina zwei Lager geradezu unversöhnlich gegenüberstehen. Einerseits wird der Konzern vom Hauptaktionär, der Ernst Göhner Stiftung, dominiert. Sie hält insgesamt 46 Prozent und setzt bisher auf einen Alleingang.

Andererseits gibt es bei Panalpina mit Cevian und Artisan auch zwei starke Minderheitseigner, die gerne einen Zusammenschluss sehen würden. Inzwischen hat sich der Streit der beiden Seiten gar auf einen Kampf um die Beschränkung von Stimmrechten ausgeweitet. Es droht ein langwieriges juristisches Tauziehen.

Optimistischer Ausblick
Umso mehr dürfte die Investoren in diesem Zusammenhang interessieren, ob der Turnaround-Story des Managements Glauben geschenkt werden kann. Nur dann dürfte ein Alleingang überhaupt Sinn ergeben. Doch Panalpina gab sich beim Ausblick für 2019 eher zurückhaltend.

Man erwarte, dass die Volumen sowohl in der See- als auch in der Luftfracht mindestens mit gleichen Geschwindigkeit wachsen werden, wie dies der Gesamtmarkt tut. Dieser dürfte 2019 laut Experten jedoch an Schwung verlieren. Zu seinen persönlichen Prognosen befragt, gab Panalpina-Chef Karlen zu Protokoll, dass er 2019 von einem weltweiten Wachstum der Seefracht von zwei Prozent und der Luftfracht von einem Prozent ausgeht.

Dabei dürfte die Zunahme internationaler politischer Spannungen nebst den makroökonomischen Unsicherheiten für zusätzliche Volatilität in der Branche sorgen, ergänzte er. Doch werde es für Panalpina trotzdem aufwärts gehen. Der Grund: der flächendeckende Roll-Out des neuen IT-Systems SAP TM. (awp/mc/pg)

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