Radioaktive Abfälle: Nagra beginnt Bohrungen bei Nördlich Lägern

Atom-Endlager

(Symbolbild)

Bülach ZH – Die Gegend, wo in der Schweiz ein geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle gebaut werden könnte, ist schon sehr eingegrenzt. Um einen definitiven Standort wählen zu können, begann die Nagra am Montag in der Region Nördlich Lägern in die Tiefe zu bohren.

Um das Bild des geologischen Untergrundes zu ergänzen, hat die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) eine erste Serie von Tiefenbohrungen in Angriff genommen. In Bülach im Zürcher Unterland haben am Montag die Bohrer ihre Arbeit aufgenommen.

Erste Messungen hatten in der Vergangenheit gezeigt: In den Regionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost ist ein geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle grundsätzlich möglich. Nun soll aber an diesen Standorten noch genau geprüft werden, wie das Gestein in der Tiefe beschaffen ist.

Beschaffenheit des Opalinustons
Untersucht werden sollen dabei unter anderem die Mächtigkeit, die Durchlässigkeit und die Zusammensetzung des Wirtgesteins Opalinuston, in welchem das Tiefenlager gebaut werden soll. Von Interesse sind dabei gemäss Nagra auch die Eigenschaften des Gesteins unter- und oberhalb des Opalinustons.

Die Nagra erhofft sich, durch die Tiefenbohrungen «das geologische Gesamtbild der Standortregionen zu vervollständigen». Dieses soll es dann ermöglichen, dass eine wissenschaftlich begründete Wahl der sichersten Tiefenlagerstandorte getroffen werden kann.

Bis 2022 soll klar sein, auf welche Standorte sich die Nagra festlegen will, um die entsprechenden Rahmenbewilligungsgesuche auszuarbeiten. (awp/mc/ps)

Nagra

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