Schweizer Exportwirtschaft stabilisiert sich

Bern – Die Schweizer Exportwirtschaft hat im August wieder deutlich mehr Waren ins Ausland abgesetzt als im Juli. Die Erholung auf kurze Frist ist über mehrere Monate hinweg betrachtet eine Stagnation.

Insgesamt beliefen sich die Exporte im August 2023 auf 21,99 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag mitteilte. Zum Vormonat stiegen sie damit saisonbereinigt um 6,6 Prozent. Real – also um Preisveränderungen bereinigt – resultierte immer noch ein Plus von 5,9 Prozent.

Allerdings wurde im Vormonat der tiefste Wert seit Anfang Jahr erreicht. In der Tendenz über mehrere Monate hinweg stagnierten die Exporte somit, lautete das Fazit des BAZG. Immerhin markierten die Ausführen im August auch über dem Stand vom Juni, allerdings unter demjenigen des Mai.

Anstieg bei Pharma-Produkten
Der Anstieg bei den Exporten im August betraf nun laut den Angaben eine breite Güterpalette: Mit Ausnahme der Sparte Nahrungs- und Genussmittel verzeichneten alle Gruppen ein Plus.

Mit +10,5 Prozent (saisonbereinigt) waren allerdings die chemisch-pharmazeutischen Produkte fast ausschliesslich für den Gesamtanstieg verantwortlich. Dabei trugen alle Pharma-Untergruppen zum Plus von insgesamt 1,1 Milliarden Franken auf neu 11,4 Milliarden bei.

Die Ausfuhren von Metallen nahmen ebenfalls zu und zwar um 2,3 Prozent. Sie befinden sich indes seit Mai 2022 im Abwärtstrend. Ein Plus bei den Ausfuhren gab es ausserdem etwa bei Präzisionsinstrumenten, Fahrzeugen, Textilien oder auch Kunststoffen.

Geografisch kamen die positiven Impulse hauptsächlich aus Europa (+10,5%) und aus Nordamerika (+9,5%), während Asien stagnierte (-0,3%). Seit Beginn dieses Jahres ist somit bei den Exporten nach Fernost ein negativer Trend zu verzeichnen, wie das BAZG weiter schrieb.

Zum europäischen Anstieg trugen vor allem Slowenien und Österreich bei. In Asien standen den rückläufigen Lieferungen nach Japan und Hongkong steigende Exporte nach Singapur und Südkorea gegenüber.

Importe mit negativer Tendenz
Die Importe in die Schweiz entwickelten sich im August ebenfalls positiv. Sie nahmen saisonbereinigt um 3,8 Prozent zu (real: +1,5%). Dennoch setzte sich hier laut BAZG der seit Anfang 2023 beobachtete negative Trend fort. Er habe sich allerdings verlangsamt, hiess es weiter.

Von den Hauptmärkten wies lediglich Europa (+8,3%) ein Plus aus, während die Einfuhren aus Asien (-6,4%) und Nordamerika (-3,9%) sanken. Die Importe aus den USA gingen dabei zum dritten Mal in Folge zurück.

Das Plus in Europa war derweil primär den Schweizer Nachbarn zu verdanken. So stiegen die Einfuhren aus Italien, Österreich oder auch jene aus Deutschland an. Der Rückgang aus dem asiatischen Raum war durch die geringeren Bezüge aus Japan und China bedingt.

Betrachtet man den gesamten Aussenhandel der Schweiz, so kam es im August schliesslich zu einem Handelsbilanzüberschuss von 3,22 Milliarden Franken. Die Ausfuhren überstiegen die Einfuhren somit erneut klar. (awp/mc/ps)

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