Blatten – Der See, der sich durch das Abbruchmaterial des Birchgletschers und die Geröllmassen vom Kleinen Nesthorn gebildet hat, ist nahezu bis zum oberen Rand des Schuttkegels angestiegen und wird wahrscheinlich im Laufe des Tages überlaufen. Die betroffene Zone sowie das Verhalten des Sees, des Flusses und des Stausees Ferden werden laufend überwacht und Messgeräte wurden im betroffenen Gebiet installiert, wie der Kanton Wallis in einer Mitteilung schreibt.
Die mehrere Dutzend Meter hohe und rund zwei Kilometer lange Bergsturzmasse, die über den Grossteil des Dorfes Blatten niedergegangen ist, hat den Flusslauf der Lonza blockiert und in der Folge einen See gebildet. Das Gesamtvolumen der Eis- und Gesteinsablagerung am Talboden entspricht rund zehn Millionen Kubikmeter. Der Füllstand des Sees nähert sich dem oberen Rand des Schuttkegels und es wird erwartet, dass er im Laufe des Tages überfliesst. Die Speicherkapazität des weiter talwärts gelegenen Stauwerks Ferden wurde vorsorglich erhöht. Die betroffene Zone sowie das Verhalten des Sees, des Flusses und des Stausees Ferden werden laufend überwacht und Messgeräte wurden im betroffenen Gebiet installiert.
Insgesamt haben im Lötschental vor und nach dem Bergsturz in Blatten bis am Freitagmorgen 365 Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen.
Kein Einsatz im Bergsturzgebiet möglich
Aufgrund der vorherrschenden Risiken und der geologischen Instabilität ist derzeit weiterhin kein direkter Einsatz im Bergsturzgebiet möglich. Die Armee steht bereit, um mit Wasserpumpen, Baggern und weiteren schweren Räumgeräten sowie Beleuchtungsmaterial einzugreifen. Neben der Armee sind Fachleute von spezialisierten Ingenieurbüros sowie 50 Angehörige des Zivilschutzes und rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz.
Die Kantonsstrasse von Goppenstein in Richtung Blatten bleibt bis auf Weiteres für den gesamten Verkehr gesperrt, ausgenommen sind Anwohner und Einsatzfahrzeuge. Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, den Anweisungen der Behörden strikt Folge zu leisten und das betroffene Gebiet nicht zu betreten.
Das kantonale Führungsorgan analysiert die Lage laufend und steht in Kontakt mit den verantwortlichen regionalen Führungsstäben. (mc/pg)