Beschäftigungsaussichten trüben sich im zweiten Quartal weiter ein

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(Photo by Charles Koh on Unsplash)

Zürich – In der Schweiz haben sich die Aussichten für die Beschäftigung weiter verschlechtert. Der entsprechende Indikator der KOF ist auf den tiefsten Wert seit vier Jahren gefallen. Besonders trüb sind die Aussichten im Grosshandel, im verarbeitenden Gewerbe und bei den Banken.

Der von der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF berechnete Beschäftigungsindikator steht im zweiten Quartal bei +0,6 Punkten, wie das Institut am Montag mitteilte. Damit ist er gegenüber dem Vorquartal klar gesunken. Im ersten Quartal 2025 lag er bei 2,7 Stellen (revidiert von 2,6).

Damit liege der Indikatorwert auf dem tiefsten Stand seit vier Jahren, so die KOF. Die Boomjahre auf dem Schweizer Arbeitsmarkt schienen für erste vorüber.

Die Auswertungen basieren auf den Antworten von rund 4500 Unternehmen, die im April 2025 von der KOF zu den Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden. Da der KOF-Beschäftigungsindikator der tatsächlichen Beschäftigungsentwicklung vorauslaufe, deute der aktuelle Indikatorwert auf eine mittelmässige Beschäftigungsentwicklung auf dem Schweizer Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten hin.

Vor allem Ausblick negativ
Der Rückgang des Beschäftigungsindikators ist auf beide Teilkomponenten des Indikators zurückzuführen. Sowohl der aktuelle Beschäftigungsbestand als auch die Beschäftigungsaussichten werden von den Firmen für die kommenden drei Monate weniger positiv beurteilt als im Vorquartal.

Per Saldo bleibe aber das Urteil zum aktuellen Beschäftigungsbestand positiv, wogegen die Beschäftigungsaussichten in den negativen Bereich abgerutscht seien. Es gibt also mehr Firmen, die in den kommenden drei Monaten die Anzahl Mitarbeiter reduzieren möchten als solche, die einen Aufbau planen.

Hängepartie für Industrie
Am negativsten werden die Aussichten für die Beschäftigung im Grosshandel, im verarbeitenden Gewerbe und bei den Banken beurteilt. Insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe, also der klassischen Industrie, erwartet eine deutliche Mehrheit der Unternehmen einen Stellenabbau. Der KOF Beschäftigungsindikator befinde sich in dieser Branche bereits seit Mitte 2023 im negativen Bereich und sei nun auf -13,2 Punkte noch einmal gesunken.

Auch im Detailhandel und Gastgewerbe plant eine Mehrheit der befragten Unternehmen einen Personalabbau. In den übrigen Branchen, insbesondere bei den Versicherungen, im Baugewerbe und bei den übrigen Dienstleistungen, überwiege jedoch die Zahl der Unternehmen, die mit einem Stellenaufbau rechneten. (awp/mc/ps)

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