Holcim erzielt im Sommerquartal Rekord bei Umsatz und Gewinn

(Bild: Holcim)

(Bild: Holcim)

Zuig – Holcim hat seinen Steigflug auch im Sommerquartal fortgesetzt und erneut ein Rekordergebnis erzielt. Von Juli bis September erzielte der weltgrösste Baustoffkonzern einen Umsatz von 8,0 Milliarden Franken.

Das ist ein Plus von 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei spielten Käufe und Verkäufe von Firmen eine massgebliche Rolle. Auf vergleichbarer Basis sei der Umsatz gar um 16,3 Prozent gewachsen, teilte Holcim am Freitag in einem Communiqué mit.

Auch operativ erzielte das Unternehmen mit Sitz in Zug ein neues Spitzenergebnis. Der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT stieg um 1,2 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten. Auf vergleichbarer Basis wäre der wiederkehrende EBIT um 7,7 Prozent gewachsen.

Den Reingewinn gibt der Konzern an ungraden Quartalen jeweils nicht bekannt.

Insgesamt hat Holcim deutlich besser abgeschnitten, als Analysten erwartet hatten. Vor allem das Wachstum im dritten Quartal übertraf die Prognosen der Experten bei weitem.

Neue Sparte floriert

«Das dritte Quartal war für Holcim ein Quartal mit Rekordergebnissen und erfolgreicher Transformation», erklärte Konzernchef Jan Jenisch im Communiqué. Bei der neuen Sparte Lösungen & Produkte, die durch den Kauf des US-Dachspezialisten Firestone Buildings entstand habe man die Expansion mit vier Übernahmen vorangetrieben und in diesem Jahr zehn Ergänzungsübernahmen in den Bereichen Zuschlagstoffe und Transportbeton getätigt.

Sparte Lösungen & Produkte werde im laufenden Jahr bereits ein Viertel des Konzernumsatzes erreichen. «Damit ist Holcim voll im Plan, bis 2025 diesen Umsatzanteil auf 30 Prozent zu steigern», hiess es.

Motor sei dabei das Dachgeschäft, das eine rekordhohe wiederkehrende EBIT-Marge von 20 Prozent erziele, erklärte Jenisch. Holcim habe die Präsenz auf dem attraktiven nordamerikanischen Markt gestärkt, auf den rund 40 Prozent von Umsatz und wiederkehrenden EBIT entfallen würden.

Aktienrückkaufprogramm von 2 Milliarden

Zudem habe Holcim den Verkauf des Geschäfts in Indien und Brasilien abgeschlossen. Dies habe einen Barerlös von 7,3 Milliarden Dollar gebracht. Mit dem Geld startet Holcim nun ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 2 Milliarden Franken, das im November beginnen wird.

Im Rahmen dieses Programms plant Holcim bis Mai 2023 den Rückkauf von bis zu 40 Millionen Aktien, die an der Generalversammlung am 4. Mai 2023 zur Löschung freigegeben werden sollen. Der Aktienrückkauf wird über eine 2. Handelslinie an der Schweizer Börse SIX durchgeführt. «Die Aktienrückkäufe werden von den Marktbedingungen abhängen», hiess es weiter.

Zudem würden die Barmittel zur Wahrung einer starken Bilanz verwendet. Dabei werde 2022 ein Verschuldungsgrad von etwa 1x angestrebt, schrieb Holcim.

Ziele erhöht

Die Ziele fürs Gesamtjahr 2022, die Holcim bereits zweimal im laufenden Jahr erhöht hatte, setzte der Konzern erneut nach oben. Neu peilt die Firmenspitze ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis von mindestens 12 Prozent an nach bisher 10 Prozent. Der Umsatz solle 29 Milliarden Franken erreichen.

Bei der neuen Sparte Lösungen & Produkte rechnet Holcim weiterhin mit einem zweistelligen Umsatzwachstum auf neu über 5,5 Milliarden Franken. Bisher hatte der Konzern mehr als 5 Milliarden in Aussicht gestellt.

Der wiederkehrende EBIT auf vergleichbarer Basis und in Schweizer Franken soll ebenfalls zulegen. Holcim erwartet zudem weiterhin einen Free Cashflow von über 3 Milliarden Franken vor Veräusserungen und der Einigung mit dem US-Justizministerium. Holcim hatte vor kurzem einen Vergleich mit den US-Behörden wegen Terrorfinanzierung der französischen Lafarge in Syrien in Höhe von 778 Millionen Dollar geschlossen. (awp/mc/hfu)


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