KOF erwartet 2018 die definitive Erholung

Konjunktur

(Foto: Pixabay)

Zürich – Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) erwartet für das kommende Jahr eine deutliche Belebung der Schweizer Wirtschaft. Sie erhöhte ihre Wachstumsprognose für 2018 von 2,2 auf 2,3%. Der Aufschwung soll sich zudem allmählich positiv auf die Lohnabschlüsse auswirken.

Die Schweiz könne nächstes Jahr im Windschatten der Weltkonjunktur mitsegeln, die einen kräftigen Aufschwung erlebe, teilten die KOF-Ökonomen am Donnerstag in Zürich mit. Ein Korrektur der Wachstumsprognose nach oben machten diesen Monat bereits die BAK Basel und Economiesuisse.

Gingen die KOF-Ökonomen im März noch von 1,5% aus für 2018, wurde die Prognose seither schrittweise erhöht – zuletzt von 2,2 auf 2,3%. Stetig verbessert hatte sich vor allen die Auslandnachfrage. Nach den BIP-Zahlen des Seco zum dritten Quartal von Ende November hat die KOF zudem die Prognose für das laufende Jahr auf +1,0% von zuletzt +0,8% ebenfalls nach oben angepasst.

Unternehmen investieren weiter
Die grössten Nachfrageimpulse kommen laut KOF aus dem Euroraum. Auch in den USA hielt im dritten Quartal die dynamische Nachfrage an. Neben den Warenexporten ziehen die nächsten Quartale auch die Dienstleistungsexporte an. Nächstes Jahr sollen die Gesamtexporte 6,2 und 2019 um 4,3% zulegen.

Immer mehr Unternehmen würden investieren. Bei den Ausrüstungsinvestitionen erwartet die KOF nächstes Jahr ein Plus von 4,4%, für 2019 noch 1,9%.

Für das Jahr 2019 ist die KOF pessimistischer. Das Wirtschaftswachstum wird nur noch auf 1,7% geschätzt, statt 1,9%. Der Aufschwung werde sich gegen Ende 2018 verlangsamen. Gründe seien die Überauslastung in entwickelten Ländern sowie das Ende der fiskalischen Impulse in China.

Nichtsdestotrotz erwarten die Ökonomen eine weitere Abnahme der Arbeitslosenquote auf 2,9% bis Anfang 2019. Da sich mittlerweile die Ertragssituation der Exportwirtschaft verbessert habe, sei auch mit «allmählich höheren Lohnabschlüssen» zu rechnen, so die KOF.

Staat steht auf die Ausgabenbremse
Die Löhne sollen 2018 nominal 0,7% und 2019 um 1% zulegen. Gebremst werde die positive Einkommensentwicklung von der anziehenden Teuerung von 0,5%. Während die privaten Konsumausgaben 1,5% (2018) steigen dürften, gingen die öffentlichen Konsumausgaben leicht zurück. Dies vor dem Hintergrund der zurückhaltenderen Ausgabepolitik des Bundes und einer möglichen Umsatz der Steuervorlage

Eine Anhebung der negativen Kurzfristzinsen erwartet die KOF erst ab 2019. Dafür sei nächstes Jahr bereits mit steigende Langfristzinsen zu rechnen. Bis Ende 2019 soll der Wechselkurs bei knapp 1.17 Franken/Euro stabil bleiben. (awp/mc/pg)

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