Swiss mit Gewinnrückgang nach neun Monaten

Boeing 777 der Swiss. (Foto: Swiss)

Zürich – Bei der Fluggesellschaft Swiss haben in den ersten neun Monaten der Preiskampf in Europa sowie die höheren Kosten für Treibstoff und Wartung aufs Ergebnis geschlagen. In den ertragsstarken Sommermonaten verdiente die Lufthansa-Tochter dank Rückenwind aus Einmaleffekten indes mehr.

Insgesamt stieg der Umsatz von Januar bis September 2019 um 1 Prozent auf 4,05 Milliarden Franken. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) sank dagegen um 11 Prozent auf 490 Millionen Franken.

Gegenüber dem Rekordjahr 2018 hätten vor allem steigende Treibstoffkosten das Ergebnis belastet, schrieb die Swiss am Donnerstag in einem Communiqué. Zudem hätten sich die erstmals fälligen, periodisch stattfindenden Instandhaltungsarbeiten (sogenannte C-Checks) auf der modernisierten Flotte die Kosten nach oben getrieben. Überdies sei die Nachfrage im Frachtgeschäft gesunken und die Durchschnittserlöse insbesondere im Europaverkehr seien weiter geschrumpft, was negativ auf das Ergebnis geschlagen habe.

Im Sommerquartal, dem traditionell stärksten des ganzen Jahres, flog die Swiss indes mehr Gewinn ein. Der EBIT kletterte um 8 Prozent auf 244 Millionen Franken, wie die Lufthansa-Tochter bekannt gab. Der Umsatz legte um 2 Prozent auf 1,47 Milliarden Franken zu.

Festhalten an Jahreszielen
Neben dem höheren Passagierumsatz hätten auch verschiedene Einmaleffekte zur Ergebnisverbesserung beigetragen. «Zu nennen sind hier beispielsweise die Verschiebung des Umbaus der letzten beiden A340-Flugzeuge», schrieb die Swiss. Diese würden nun im Schlussquartal umgebaut, sagte eine Sprecherin auf Anfrage: Die Swiss habe entschieden, den Umbau nicht in den verkehrsreichen Sommermonaten vorzunehmen, um die Stabilität des Flugbetriebs zu gewährleisten.

«Das gute Ergebnis des dritten Quartals freut uns sehr. Neben dem höheren Passagierumsatz hatten wir auch Rückenwind durch diverse Einmaleffekte», erklärte Finanzchef Michael Niggemann im Communiqué.

Die Swiss strebe nach wie vor eine zweistellige Marge beim bereinigten Betriebsgewinn für das Gesamtjahr 2019 an. «Wir sind uns dabei bewusst, dass dieses Ziel ambitioniert bleibt.» In den ersten neun Monaten belief sich diese Marge auf 10,9 Prozent.

Investitionen in die Flotte
Die Swiss will weiterhin in die Flotte investieren. Ab 2022 soll der Umbau der A330-Flotte beginnen. Die 14 Langstreckenflugzeuge des Typs sollen eine neue Kabine erhalten.

Weitere Anpassungen der Flotte stünden unmittelbar bevor: Im ersten Quartal 2020 werde die Swiss zwei zusätzliche Langstreckenflieger Boeing 777-300ER in Betrieb nehmen, die sie im Mai 2018 bestellt hatte. Ausserdem würden Anfang nächsten Jahres die ersten Flugzeuge des Typs A320neo eingeflottet.

Bis Ende 2024 werden insgesamt 17 Flugzeuge vom Typ A320neo sowie acht Flugzeuge vom Typ A321neo in die Flotte integriert. Auf der Boeing 777-300ER wird ab Frühjahr 2021 die Premium Economy Class die drei bestehenden Klassen – Economy, Business und First Class – ergänzen.

Lufthansa mit Sparprogramm
Die Swiss-Mutter Lufthansa legt wegen des anhaltenden Gewinnschwunds bei ihren Töchtern Austrian und Brussels Airlines sowie im Frachtgeschäft ein Sparprogramm auf. Der Konzern müsse bei den Töchtern in Österreich und Belgien sowie bei Lufthansa Cargo entschieden gegensteuern, um die Ergebnisse zu verbessern, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Austrian Airlines (AUA) soll zusätzlich zu einem schon laufenden Effizienzprogramm bis 2021 jährlich 90 Millionen Euro einsparen. Zu damit verbundenem Personalabbau, der sich einem Insider zufolge auf rund 500 Stellen belaufen soll, machte der Konzern zunächst keine Angaben. Auch die Kosten des seit Mitternacht laufenden erneuten Streiks der Flugbegleiter, durch den am Donnerstag und Freitag etwa 1’300 Flüge ausfallen, könnten noch nicht beziffert werden, erklärte ein Vertreter der Lufthansa.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBITDA) sank trotz eines leichten Umsatzanstiegs von Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro. Die Rendite schrumpfte im saisonal wichtigsten Quartal damit um rund anderthalb Prozentpunkte auf 12,7 Prozent.

Bei den Treibstoffkosten rechnet der Airline-Konzern nach einem erneuten Anstieg im dritten Quartal für das Gesamtjahr mit einer Erhöhung um 650 Millionen Euro auf 6,8 Milliarden Euro, 100 Millionen mehr als bisher kalkuliert. (awp/mc/ps)

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