Zürich – ETH-Professor Thomas Zurbuchen erhält einen der bedeutendsten Preise in der Weltraumforschung. Zurbuchen habe sich durch seine wertvollen Beiträge zur Luft- und Raumfahrtgemeinschaft verdient gemacht, heisst es in der Laudatio.
Thomas Zurbuchen erhält die Auszeichnung «AIAA von Braun Award for Excellence in Space Program Management» für seine «vorbildliche Leitung des Wissenschaftsprogramms der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa und dessen erfolgreiche wissenschaftliche Missionen von zivilisatorischer Bedeutung», teilt das American Institute of Aeronautics and Astronautics (AIAA) mit. Das betreffe insbesondere auch die Arbeit am James-Webb-Weltraumteleskop, an Mars 2020 mit dem Rover Perseverance und an der Sonde «Parker Solar Probe».
Zurbuchen, der neben der schweizerischen auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, erhält als erster Schweizer die Auszeichnung, die seit 1988 alle ein bis zwei Jahre an eine herausragende Persönlichkeit verliehen wird. Der Preis wird am 22. Juli 2025 in Las Vegas überreicht.
Keine Angst vor schwierigen Fragen
«Thomas Zurbuchen versteht es, schwierige Fragen zu stellen, die dazu beitragen, vernetzte Antworten zu finden, die zu konkreten Wirkungen führen», heisst es in der Laudatio. «Er interessiert sich sehr für Innovation und dafür, wie Führungsqualitäten entwickelt werden und wie das Streben nach Exzellenz dazu beitragen kann, die Welt zu verändern.»
Zurbuchen habe visionäre Führungsqualitäten bewiesen und sich für Innovationen eingesetzt, um aussergewöhnliche Ergebnisse zu erzielen. «Seine Leitung trug massgeblich dazu bei, wichtige gesellschaftliche Werte wie verbesserte Wetter- und Weltraumwettervorhersagen, neuartige Sensortechnologien mit breiter Anwendbarkeit und die Entwicklung wirtschaftlicher Möglichkeiten für neue und bestehende US-Unternehmen zu erreichen.»
Geehrt wird der Astrophysiker neben seiner Expertise und seinen Führungsqualitäten auch für seine Bemühungen, die besten Teams aus Menschen mit sehr diversen Hintergründen zusammenzustellen. So entwickelte Zurbuchen ein vielschichtiges Schulungs- und Engagementprogramm, um die Qualität und die Vielfalt der Führungskräfte in Wissenschaft und Technologie im ganzen Land zu verbessern.
«Ein Gewinn für die Schweiz»
Die Auszeichnung freue ihn sehr, sagt Zurbuchen. «Der Preis spiegelt die Leistungen vieler aussergewöhnlicher Personen und Teams wider, mit denen ich zusammenarbeiten durfte – Kolleginnen und Kollegen, die mutige Visionen in bahnbrechende Missionen umgesetzt haben.» Er sei nach wie vor davon überzeugt, «dass Wissenschaft in Verbindung mit mutiger Führung und Zusammenarbeit eine der stärksten Kräfte für das Gute im Dienste der Menschheit ist.»
ETH-Präsident Joël Mesot freut sich mit. «Thomas Zurbuchen hat in der kurzen Zeit als Professor der ETH Zürich bereits gezeigt, dass er mit seinem Fachwissen, seiner Erfahrung und seinen Beziehungen nicht nur ein grosser Gewinn ist für die Hochschule, sondern für die ganze Schweiz. Er treibt Ausbildung, Forschung und Innovation konsequent voran und begeistert mit seiner offenen und visionären Art viele Menschen für Weltraumthemen», sagt Mesot. (ETH/mc)
Thomas Zurbuchen
Der schweizerisch-amerikanische Astrophysiker ist seit 2023 Professor für Weltraumwissenschaft und -technologie an der ETH Zürich. Er war von 2016 bis 2022 Wissenschaftschef der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa. In dieser Funktion startete er 37 Missionen, initiierte 54 weitere und erreichte Meilensteine wie den Start des James-Webb-Teleskops sowie die Marslandungen mit dem Perseverance-Rover und dem Ingenuity-Hubschrauber.