Roche und Regeneron arbeiten bei Corona-Medikament zusammen

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(Foto: Roche)

Basel – Die beiden Pharmakonzerne Roche und Regeneron üben im Kampf gegen Covid-19 den Schulterschluss. Die beiden Unternehmen werden zusammen Regenerons Antikörper-Cocktail «REGN-COV2» entwickeln, herstellen und auf der ganzen Welt vertreiben, wie Roche am Mittwoch mitteilte. Bei einer Zulassung soll die Herstellkapazität deutlich erhöht werden, teilte Roche am Mittwoch mit.

REGN-COV2 wird derzeit in zwei klinischen Phase-II/III-Studien zur Behandlung der Infektionskrankheit und in einer Phase-III-Studie zur Prävention bei Haushaltskontakten infizierter Personen untersucht. Im Falle einer behördlichen Zulassung werde Regeneron den Vertrieb in den USA übernehmen, Roche im Rest der Welt.

Behandlung von Menschen mit Covid-19-Symptomen
Im Rahmen der Zusammenarbeit planen die Partner, die Versorgung mit REGN-COV2 auf mindestens das Dreieinhalbfache der aktuellen Kapazität zu erhöhen. Die Behandlung könnte nach Darstellung von Roche eine dringend benötigte Behandlungsmöglichkeit für Menschen bieten, die bereits Symptome von Covid-19 aufweisen. Sie habe zudem das Potenzial, die Ausbreitung der globalen Pandemie zu verlangsamen.

In einem ersten Analystenkommentar lobt Analyst Michael Nawrath von der ZKB, dass sich zwei der besten Pharmakonzerne, die es auf dem Gebiet der Antikörperforschung gibt, in dieser Kooperation zusammengefunden hätten. «Roche, insbesondere mit ihren grossen biotechnologischen Prozessanlagen auf dem Gelände von Genentech, kann schnell Kapazitäten für die Produktion hochfahren», so Nawrath weiter. Damit dürfte die weltweite Versorgung gewährleistet sein, was Regeneron allein nicht geschafft hätte.

Zur Früh für Umsatzschätzungen
Eine kommerzielle Abschätzung lasse sich allerdings derzeit nicht seriös ableiten. Auf jeden Fall sei die Meldung aber positiv einzustufen. Er sehe eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit der Antikörper.

Auch bei Mirabaud hält sich Analyst Olav Zilian mit einer Einschätzung über die potenziellen Einnahmen vorerst zurück. Wie er weiter ausführt, verspreche diese Antikörperkombination eine passive Immunisierung von Personen, die anderen ausgesetzt sind, die das SARS-CoV-2-Virus tragen und damit verbreiten.

Eine solche passive Immunisierung hebe den Immunstatus gegen das Virus sofort an, im Gegensatz zur üblichen aktiven Immunisierung nach der Impfung, die Wochen dauerte, bis die Schutzwirkung durch das Immunsystem aufgebaut ist. «Wenn die klinischen Studien dies beweisen, wird die Verabreichung der Antikörperkombination zu vorhersehbar konstanten Konzentrationen im Blut führen, was durch eine aktive Immunisierung nicht unbedingt gewährleistet ist», erklärt der Experte weiter. Der Nachteil dieser passiven Immunisierung sei, dass sie nicht mit einem Memory-Effekt des Immunsystems einhergehe, die Injektion also alle paar Wochen wiederholt werden müsse. (awp/mc/pg)

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