Zürich – Die Schweizer Konjunktur dürfte laut der Wirtschaftsorganisation OECD in den nächsten Jahren nur leicht an Fahrt aufnehmen. Die tieferen Zollsätze im Handel mit den USA dürften zwar die Aussichten leicht verbessern, getragen wird das Wachstum aber überwiegend vom Binnenkonsum.
Für 2026 und 2027 prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) um jeweils 1,2 Prozent, wie sie am Dienstag in ihrem «Economic Outlook» schreibt. Im zu Ende gehenden Jahr 2025 dürfte das BIP-Wachstum gemäss der Prognose bei 1,1 Prozent zu liegen kommen.
Das Abkommen mit den USA zur Senkung der Zölle auf 15 Prozent dürfte die Exporterholung ab zwar 2026 stärken, denkt die OECD. Doch die erhöhte Unsicherheit werde die Investitionen in den nächsten Jahren belasten.
Und genau diese anhaltende globale Unsicherheit könnte zu einem noch stärkeren Schweizer Franken führen, so die Studie weiter. Das würde die Exportaussichten wieder verschlechtern.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird derweil gemäss den OECD-Projektionen den Leitzins bis 2027 unverändert bei null halten. Denn die Inflation werde in den nächsten beiden Jahren nur leicht auf 0,6 Prozent, respektive 0,7 Prozent anziehen.
Handelsabkommen abschliessen
Wie üblich halten die Experten der Organisation auch Ratschläge bereit. So würde eine zügige Ratifizierung der Abkommen mit der EU den Marktzugang in Europa sichern und die Exporte wieder beleben. Auch neue Freihandelsabkommen werden der Schweiz ans Herz gelegt.
Die OECD regt auch Strukturreformen an: Eine Harmonisierung der Vorschriften zwischen den Kantonen etwa würde den inländischen Wettbewerb fördern und Grössenvorteile erzeugen. (awp/mc/ps)
