US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,6% auf 24’828 Punkte

US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,6% auf 24’828 Punkte

New York – Die Wall Street hat am Mittwoch zugelegt. Damit gelang dem US-Aktienmarkt eine zumindest vorläufige Erholung, an der er zuletzt noch gescheitert war. Allerdings blieben die wichtigsten US-Indizes zum Schluss deutlich unter ihren Tageshochs.

Der Leitindex Dow Jones Industrial schaffte es im Handelsverlauf bis auf 24’828 Punkte, verabschiedete sich aber lediglich 0,64 Prozent im Plus bei 24 527,27 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es letztlich um 0,54 Prozent auf 2651,07 Punkte hoch und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 behauptete einen Kursgewinn von 0,89 Prozent auf 6763,96 Zähler.

Der Optimismus der Anleger basiere auf möglichen Fortschritten im US-Handelskonflikt mit China und auf Signalen einer vorerst weiter stabilen US-Geldpolitik, sagte Analyst James Hughes vom Broker Axitrader. Er verwies dabei auf Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung in der kommenden Woche die Leitzinsen nicht erhöht.

Für Erleichterung im US-chinesischen Verhältnis sorgte auch, dass die in Kanada festgenommene Finanzchefin des chinesischen Telekom-Konzerns Huawei vorerst gegen Kaution auf freien Fuss kommt. Meng Wanzhou war am 1. Dezember auf Betreiben der US-Behörden in Kanada festgenommen worden, was zuletzt wieder den Konflikt zwischen den USA und China verstärkt hatte. US-Präsident Donald Trump erwägt nun zu intervenieren, um ein Abkommen mit dem Reich der Mitte zu erreichen.

Derweil konnte sich Andreas Büchler vom Börsenstatistiker Index-Radar in seiner skeptischen Einschätzung der aktuellen Kursgewinne bestätigt fühlen. «Der Dow Jones Industrial war überreif für eine Bärenmarktrally, nachdem er zuvor stark abverkauft wurde», erklärte der Experte. «Doch auch wenn er sein kurzfristiges Aufwärtspotenzial nun maximal ausschöpft, bleibt die Prognose auf längere Sicht eher verhalten. Anleger sollten daher nicht zu euphorisch werden.» Spätestens bei 26 000 Punkten sieht Büchler das Ende der Fahnenstange erreicht. Doch schon im Bereich zwischen 24 800 und 25 000 Punkten dürfte die Kaufbereitschaft nachlassen – eine Einschätzung, die zumindest die Entwicklung zur Wochenmitte bestätigte.

Nachdem der Dow am vergangenen Freitag mit dem prozentual höchsten Wochenverlust seit März geschlossen hatte, reichte es an den ersten beiden Tagen der neuen Woche lediglich für eine mühsame Stabilisierung.

Beim Softwarehersteller Salesforce konnten sich die Anleger am Mittwoch anlässlich einer Investorenveranstaltung über ein Kursplus von fast zweieinhalb Prozent freuen. Der SAP-Konkurrent hatte in der eher enttäuschenden Berichtssaison für das vergangene Quartal zu den wenigen Lichtblicken im Technologiesektor gehört. Seit Anfang 2017 hat sich der Aktienkurs ungefähr verdoppelt, da der Markt die anhaltende Expansionsstrategie des Unternehmens würdigt – ungeachtet vergleichsweise schwacher Margen.

Dagegen sackten die Titel von Under Armour (Aktien der C-Klasse) um fast neun Prozent ab. Der Sportartikelhersteller rechnet laut Aussagen auf einer Kapitalmarktveranstaltung erst ab 2020 mit einem durchschnittlichen jährlichen Gewinnwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Auf Umsatzebene ist die Trendwende wohl erst 2023 in Sicht.

Im Fokus stand zudem der Börsengang der Tencent Music Entertainment Group an der Wall Street. Der erste Kurs für die Aktie der Musiksparte des chinesischen Online-Riesen Tencent lag mit 14,10 US-Dollar über den 13 Dollar, die als Ausgabepreis festgelegt worden waren. Dieser lag am unteren Ende der anvisierten Preisspanne zwischen 13 und 15 Dollar. Auf dieser Basis werde sich der Erlös des Börsengangs auf rund 1,1 Milliarden Dollar belaufen und die Gesamtbewertung der Tencent Music Entertainment Group auf 21,3 Milliarden Dollar. Zum Handelsschluss kostete die Aktie 14,00 Dollar.

Beim Düngerhersteller Mosaic sorgte eine Abstufung der US-Bank JPMorgan für einen Kursrutsch von über sechs Prozent. Analyst Jeffrey Zekauskas verwies auf steigende chinesische Phosphatexporte, welche 2019 auf die Preise drücken könnten.

Der Euro stieg dank des Einlenkens der italienischen Regierung im Haushaltsstreit mit der Europäischen Union (EU) im New Yorker Handel auf 1,1362 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1346 (Dienstag: 1,1379) Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,8814 (0,8788) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verloren 9/32 Punkte auf 101 26/32 Punkte und rentierten mit 2,91 Prozent. (awp/mc/pg)

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