IHAG Marktkommentar: Aktienmärkte mit Gegenbewegung

IHAG Marktkommentar: Aktienmärkte mit Gegenbewegung

Zürich – Die Lage an den Aktienmärkten hat sich in der letzten Woche weiter entspannt und die Indexstände konnten sich von den Tiefst lösen. Mit am besten sieht der S&P500 (+1.6% über die Woche) aus, wobei er die technische Marke von 1‘950 nicht überwinden konnte. In Europa gewann der Dax unter Führung von Fresenius (+8.5%) und der Deutschen Börse (+5.3%) 1.3%. Nach wie vor wenig gefragt sind die Deutschen Autowerte. Der SMI entwickelte sich seitwärts, weil die Schwergewichte Nestlé und Novartis nicht vom Fleck kamen.

Bei den Währungen tendierte der Euro zum Dollar deutlich schwächer und beendete die Woche unter 1.10. Die tiefe Inflationszahl vom Januar nährte Spekulationen über zusätzliche Stimuli der ECB, die sich am 10. März zu ihrer nächsten Sitzung trifft. Davon betroffen ist auch der EUR/CHF, der vor allem am Dienstag schwächelte. Auch er ist wieder unter der Marke von 1.10 angelangt. Damit ist die SNB einmal mehr gefordert, den Franken nicht zu stark werden zu lassen.

Der Ölpreis setzte in der letzte Woche seine Erholung fort. Zwar ist die Chance auf eine Produktionskürzung durch die Opec gering, aber in den USA kann ein langsamer Rückgang der Fördermenge beobachtet werden. Zudem erfährt der Investor anhand der Bilanzpressekonferenzen der US-Ölfirmen die Produktionspläne für 2016. Und diese gehen von Produktionskürzungen aus, z.B. bei Continental Resources von 10%, bei Apache von mehr als 10% und Whiting Petroleum erwartet sogar 15% weniger Produktion. Damit erscheint die Schätzung der IEA, wonach die US-Ölproduktion in diesem Jahr 600‘000 bbl/Tag fallen wird, wahrscheinlich zu konservativ.

Weiterer Anstieg des Goldpreises fraglich
Dank hohen Gewinnen in der ersten Wochenhälfte konnte der Goldpreis sein Niveau über der Marke von USD 1‘200/Unze halten. Das Edelmetall profitiert sicherlich von der Möglichkeit hin zu noch tieferen Negativzinsen. Es erscheint allerdings fraglich, ob der Goldpreis nach den bisherigen Avancen seinen Anstieg wird fortsetzen können. Er müsste dazu die Marke von USD 1‘240/Unze überwinden können.

Neue Korrekturwelle an den Börsen?
Nachdem sich die meisten Börsenindizes von den Tiefstständen entfernt haben, stellt sich die Frage, ob es nochmals zu einer Korrekturwelle kommt. In den USA sieht es wirtschaftlich nach dem schwachen BIP vom 4. Quartal wieder besser aus. Ersichtlich ist dies unter anderem am Citi Surprise Index, der sich deutlich erholt hat, d.h. die Wirtschaftsdaten sind mehrheitlich über den Erwartungen ausgefallen. Wichtig für die Börsenentwicklung wäre, dass der ISM-Index der Industrie die Marke von 50 übertreffen könnte. Dieser Index befindet sich seit Oktober unter 50. Der Februar-Wert wird am Dienstag publiziert. Insgesamt ist das Rezessionsrisiko in den USA klein, wie dies beispielsweise der von der Federal Reserve Bank von Chicago errechnete Chicago Fed National Activity Index aufzeigt. In Europa präsentiert sich das Bild gegenteilig. Die Wirtschaftszahlen enttäuschen am laufenden Band. Prominentestes Beispiel ist der Ifo-Index, dessen Erwartungskomponente im Februar deutlich eingebrochen ist. Zudem schrumpften die Exporte Deutschlands im 4. Quartal.

Solange sich die Wirtschaftsdaten nicht verbessern, dürften die Aktienmärkte fragil bleiben. Zu Wochenbeginn dürften die Märkte schwächer tendieren und ihre Gewinne der Vorwoche verdauen. Insgesamt ist bis zum nächsten EZB-Meeting am 10. März eine volatile Seitwärtsentwicklung wahrscheinlich. Die Risiken für eine erneute Korrektur sind in Europa höher als in den USA, wo die Wirtschaft besser aussieht.

Vorsichtiges Agieren gefragt
Als Konsequenz sollte der Investor weiterhin vorsichtig agieren und Cash-Reserven bereithalten. Wir empfehlen sich auf Namen zu konzentrieren, die solide unterwegs sind und in der Marktkorrektur ungerechtfertigt gefallen sind. Unter diese Rubrik fallen in den USA beispielweise die Aktien von Adobe oder Home Depot. Zudem empfehlen wir mit dem Positionsaufbau im Ölsektor zu beginnen. Viele dieser Aktien handeln zum Teil deutlich unter Buchwert. Interessant sind Hess oder die Aktien des Drillers Nabors. In Europa würden wir uns eher auf defensive Werte, wie z.B. Fresenius, konzentrieren. (IHAG/mc)

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