CH-Schluss: Kaum verändert

CH-Schluss: Kaum verändert

Zürich – Der Schweizer Leitindex SMI hat am letzten Handelstag der Woche fast unverändert geschlossen. Das meistbeachtete Börsenbarometer der Schweiz bewegte sich indes fast über den ganzen Tag in der Verlustzone. Vor allem europäische Konjunkturdaten aus Frankreich und Italien haben das Sentiment belastet. In der zweiten Handelshälfte avancierte der SMI aber wieder bis knapp in den grünen Bereich. Hauptgrund für die Erholung gegen Handelsende waren vor allem die gesuchten Index-Schwergewichte Novartis und Nestlé.

Ansonsten bot das Börsentableau der Standardwerte eher ein trübes Bild. Vor allem Banken- und Assekuranztitel wiesen Kursschwächen auf, doch auch die meisten Zykliker ernteten wenig Anlegervertrauen. Die US-Börsen boten mit einer verhaltenen Kursentwicklung bis zum europäischen Handelsschluss geringen Sukkurs. Verschiedene US-Konjunkturzahlen zeigten im Laufe des Nachmittags leicht polsitive Wirkung am Schweizer Börsenparkett.

Das Blue Chips Barometer SMI schloss mit einem Plus von 0,02% auf 6’715,20 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor derweil 0,23% auf 1’013,35 und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,01% auf 6’183,32 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln notierten zum Schluss 19 im Minus. Der SMI schloss im Wochenvergleich mit einem Plus von 0,2%.

Auf der Gewinnerseite schwangen defensive Schwergewichte oben aus: Novartis (+0,8%) boten eine kräftige Stütze und lagen am Schluss an der Spitze. Die italienischen Behörden hoben den Auslieferungsstopp für die Grippeimpfstoffe Agrippal und Fluad auf. Zudem profitierten die Valoren von einer Kurszielerhöhung von Natixis. Nestlé (+0,3%) verhinderten ebenfalls ein kräftigeres Abrutschen des SMI, wohingegen Roche (-0,1%) etwas nachgaben.

Im Fokus standen am Freitag aber vor allem Richemont (+0,3%), die nach den am Morgen veröffentlichten Halbjahreszahlen merklich korrigiert hatten, sich aber bis Handelsschluss in den Plusbereich zurück kämpften. Das Unternehmen hat zwar mit den Gewinnzahlen die Erwartungen übertroffen, der Umsatz lag dagegen eher im unteren Bereich der Prognosen. Marktteilnehmer verwiesen bei den anfänglichen Kursverlusten in erster Linie auf Gewinnmitnahmen, da die Papiere nach einem überzeugenden Zwischenbericht Anfang September deutlich zugelegt hätten. Swatch (+0,1%) gewannen zum Schluss ebenfalls leicht.

Kräftige Einbussen verzeichneten hingegen verschiedene Finanzwerte: Bei Swiss Re (-1,8%) wurden nach der Publikation der Quartalszahlen und einem Kursanstieg von 1,9% am Donnerstag Kursgewinne realisiert. Die Valoren waren das Schlusslicht im Tableau. Die Konkurrenzpapiere gaben ebenfalls nach: Swiss Life büssten 1,1% und Bâloise 0,8%, Zurich Insurance notierten unverändert.

Die Bankenwerte erhielten ebenfalls keinen Börsenapplaus: CS (-0,8%) standen klar im Angebot. Die Grossbank gab heute bekannt, dass in der Schweiz 300 Stellen im Bereich der Schweizer Kleinkunden wegfallen werden. UBS und Julius Bär waren mit einem Abschlag von 1,3% bzw. 0,9% die schwächsten Bankaktien.

Auch das Gros der Zykliker musste Kurseinbussen hinnehmen: Holcim (-0,4%) wurden von wenig berauschenden Zahlen des Konkurrenten Lafarge etwas gebremst. Lafarge hatte von weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gesprochen. Adecco verloren 1,7%, Geberit 0,3%, Schindler 0,5% und Sulzer 0,1%.

Im breiten Markt fielen Hügli nach einer Gewinnwarnung mit einem Minus von 4,6% auf. Das Unternehmen müsse nach vielen erfolgreichen Jahren erstmals enttäuschende Nachrichten kommunizieren, hiess es dazu bei der ZKB, was allerdings nicht gänzlich als Überraschung daherkomme.

Meyer Burger (+3,2%) erhielten dagegen von einem Kommentar der Credit Suisse Unterstützung. Diese hatte die Einstufung auf «Neutral» von «Underperform» erhöht. Nachdem die Titel in den letzten drei Monaten 40% verloren hätten, seien erneute Schwierigkeiten im kommenden Jahr weitgehend eingepreist, hiess es zur Begründung bei der Bank. Partners Group zogen nach erfolgreicher Aktienplatzierung um 0,9% an. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert