Aktienfokus: Meyer Burger gefragt

Aktienfokus: Meyer Burger gefragt

Zürich – Die Aktien von Meyer Burger verbuchen am Montag in einem schwachen Gesamtmarkt deutliche Aufschläge. Der Solarkonzern ist bei der Übernahme des Wettbewerbers Roth & Rau auf Kurs – am späten Freitagabend hatte Meyer Burger mitgeteilt, mehr als 75% am deutschen Unternehmen zu halten.

Bis 9.55 Uhr gewinnen die Aktien 2,3% auf 35,00 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) verliert derweil 0,35%. Der Deal wurde möglich, nachdem der deutsche Unternehmer Jürgen Gutekunst seinen Widerstand gegen die Meyer-Burger-Pläne aufgegeben hat. Er diente dem Unternehmen über seine Firma Rena am 20. Juni sein Aktienpaket von 19,9% an. Gutekunst erhielt den Angaben zufolge keinen besseren Preis für die Aktien, sondern die im öffentlichen Kaufangebot offerierten 22 Euro pro Aktie.

Vontobel bekräftigt «Buy»-Empfehlung
Befürchtungen, dass Meyer Burger möglicherweise zu viel für einen erfolgreichen Abschluss der Transaktion bezahlen könnte, sollten nun beschwichtigt sein, schreibt die Bank Vontobel in einem Kommentar. Es sei zu begrüssen, dass Meyer Burger keinen Aufschlag für die angedienten Aktien bezahle und sich somit strikt an den Übernahmeplan gehalten habe. Bis zur Genehmigung durch die chinesischen Kartellbehörden könne Meyer Burger auf der Grundlage des bisherigen Ergebnisses die Expansionsstrategie entlang der Wertschöpfungskette fortsetzen. Die Einstufung von Vontobel lautet weiterhin «Buy» bei einem Kursziel von 48 CHF.

Höhere Eintrittsbarrieren für Konkurrenz
Meyer Burger wachse mit dem 350 Mio EUR teuren Zukauf von Roth & Rau zu einem Konzern mit 2’400 Mitarbeitenden und einem Umsatz von weit über 1 Mrd CHF, betonen die Kommentatoren von Wegelin. Damit könnten die Steffisburger ihre Marktposition deutlich ausbauen und als Systemanbieter höhere Eintrittsbarrieren für die Konkurrenz schaffen. Durch den Zukauf dürften Synergieeffekte bei der Technologie, der Time-to-Market sowie bei der Marktpräsenz freigesetzt werden, heisst es weiter. Es könnten nicht nur Kosteneinsparungen, sondern auch Wettbewerbsvorteile erzielt werden. «Gut möglich, dass dadurch auch höhere Margen durchgesetzt werden können», so Wegelin.

Weiterhin «sonnige Aussichten»
Die Aussichten für Meyer Burger sind nach Einschätzung der St. Galler Privatbank «weiterhin sonnig»: Die Bedeutung von nachhaltig produzierter Energie sollte steigen, und zudem biete sich ein grosses Nachholpotential in den Wachstumsländern und den USA. Die Steffisburger seien geographisch gut diversifiziert, verfügten über eine starke Stellung in den Wachstumsmärkten wie Asien, hätten ein volles Auftragsbuch und eine solide Bilanz. (awp/mc/ps)

id=5]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert