Schlatter kehrt 2010 knapp in die Gewinnzone zurück

Schlatter kehrt 2010 knapp in die Gewinnzone zurück

Produktion bei Schlatter in Schlieren.

Schlieren – Die Schlatter-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2010 den Weg zurück in die Gewinnzone gefunden. Allerdings knapp und nur dank eines einmaligen Sondereffekts aus einem Grundstückverkauf. Entsprechend wird erneut keine Dividende ausbezahlt. Der Umsatzrückgang konnte gegenüber 2009 immerhin deutlich verlangsamt werden und im laufenden Jahr will das Unternehmen wieder wachsen.

Der EBIT verbesserte sich auf 0,4 (VJ Verlust 18,9) Mio CHF, woraus sich eine EBIT-Marge von 0,4 (-15,0)% ergab. Das Reinergebnis erreichte 0,2 (-17,0) Mio CHF, wobei es einen positiven Einmaleffekt aus dem Verkauf eines betrieblich nicht genutzten Grundstücks von 4,7 Mio CHF beinhaltet, wie der Anlagenbauer für die Bereiche Widerstandsschweissen und Drahtweben am Mittwoch mitteilt. Auf eine Dividende wird indes erneut verzichtet. Mit den Zahlen hat Schlatter die Erwartungen der Bank Vontobel mit dem operativen Gewinn übertroffen, mit dem Reingewinn dagegen verfehlt. Diese hatte einen negativen EBIT von 2,5 Mio CHF sowie einen Reingewinn von 2,8 Mio CHF prognostiziert.

Restrukturierungsmassnahmen greifen
Zu Ergebnisverbesserung hätten die während der vergangenen zwei Jahre umgesetzten Restrukturierungsmassnahmen beigetragen, wodurch die Kostenstruktur sehr schlank und flexibel geworden sei, heisst es. Bereits im Januar hatte Schlatter den Umsatz bekanntgegeben. Er sank um 5,5% auf 119,7 (VJ 126,7) Mio CHF, der Bestellungseingang erhöhte sich dagegen um 28,5% auf 109,7 (85,4) Mio CHF. Der Auftragsbestand lag per Ende 2010 bei 38,6 Mio CHF, nachdem er ein Jahr davor bei 48,6 Mio CHF gelegen hatte. Bei Umsatz und Bestellungseingang fiel das zweite Halbjahr schwächer aus als das erste, was allerdings der langjährigen Erfahrung entspricht.

Negative Wechselkurseinflüsse

Die leichte Umsatzabnahme sei hauptsächlich auf den Wechselkurseinfluss des Euro zurückzuführen, von dem man als exportorientiertes Unternehmen stark betroffen sei. Durch gezielte Massnahmen wie den Ausbau des globalen Sourcings, die Erschliessung neuer Märkte, das Hedging von Kundenaufträgen sowie die Optimierung der Wertschöpfungskette hätten die negativen Auswirkungen des Schweizer Franken zwar nicht eliminiert, aber dennoch teilweise aufgefangen werden können. Trotz des schwierigen Umfelds sei die Bilanz deutlich gestärkt worden. So ergab sich per Ende Jahr eine Nettofinanzposition von 6,1 Mio CHF, nach 1,1 Mio CHF per Ende 2009. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 44,3% von 33,5%. Die stabile Bilanz sowie die effiziente und flexible Kostenstruktur seien die notwendige Basis für künftiges, profitables Wachstum.

Verhalten-optimistischer Ausblick

Für 2011 zeigt sich das Unternehmen wenig konkret, aber nicht grundsätzlich negativ. Die Wiederbelebung der Nachfrage in allen Märkten und Produktebereichen sowie die gegenwärtige Entwicklung des Auftragseingangs würden zuversichtlich stimmen, dass im Geschäftsjahr 2011 wieder Wachstum erzielt werden könne. In vielen Märkten bestehe Nachholbedarf an neuen Produktionsanlagen und auch der Anstieg beim Umsatz mit Ersatzteilen und für Serviceleistungen deute darauf hin, dass die Anlagen der Kunden zunehmend besser ausgelastet seien.

Langfristige Strategie bekräftigt

Das die Geschäftsentwicklung bei den Kunden jedoch direkt von der weiteren konjunkturellen Entwicklung abhänge, könnten Schwankungen bei Rohstoffpreisen, Währungen oder Zinsen die Investitionsbereitschaft kurzfristig beeinflussen. Mit einer vorsichtigen Planung sei indes sicher gestellt worden, dass man schnell und flexibel auf neue Entwicklungen reagieren könne. Mit dem Ausbau der globalen Präsenz sowie Investitionen in Produkte und Mitarbeiter werde die langfristige Strategie auch 2011 weiterverfolgt. Erfolgschancen sieht Schlatter in den aufstrebenden Märkten. Habe man sich früher stark auf Europa und die westlichen Märkte konzentriert, so sei das Unternehmen in den vergangenen beiden Jahren vermehrt auf die Regionen Asien, Südamerika und Indien ausgerichtet, womit ein Teil des Einbruchs in den traditionellen Märkten habe kompensiert werden können. (awp/mc/ps)

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