Axpo klärt Lage in russischer Wiederaufbereitungs-Anlage ab
Dies sagte Axpo-Chef Manfred Thumann gegenüber der Zeitung «Sonntag». Zu diesen Untersuchungen ziehe Axpo auch externe Experten bei. Erst dann werde die Axpo auf Grund der Faktenlage entscheiden, ob sie den Vertrag mit ihrem Lieferanten kündigt oder nicht. «Wir haben mehrere Verträge mit unserem französischen Lieferanten Areva, die eine Brennelementefertigung durch die russische Firma MSZ Elektrostal beinhalten», erklärt Thumann. In einem dieser Verträge sei festgelegt, dass die Brennstäbe rund 10% Uran aus Majak aufweisen. Dieser Vertrag laufe aber in einem Jahr aus.
Altlasten
Laut Thumann existiert aber noch ein zweiter Vertrag, der bis 2020 läuft. Ob dabei ebenfalls Uran aus Majak verwendet werde, kläre die Axpo derzeit ab. Zu diesem Zweck seien Axpo-Mitarbeiter letzte Woche mit Vertretern von Areva bei Elektrostal gewesen. Die Lieferkette sei lang, und Axpo würde nun den weiteren Lieferanten Schritt für Schritt nachgehen. Es sei bekannt, so Thumann, dass es in Majak Altlasten gebe. Es stelle sich die Frage, ob von der heutigen Wiederaufbereitung ein weiteres Risiko ausgehe und ob die Umwelt weiter belastet werde – oder eben nicht.
«Einer der verstrahltesten Orte der Welt»
Greenpeace hatte die Betreiber von Schweizer Atomkraftwerken aufgefordert, aus Uran-Geschäften mit Russland auszusteigen. Das Uran für ihre Brennstäbe stamme zum Teil aus der russischen Wiederaufbereitungsanlage Majak – laut Greenpeace einer der verstrahltesten Orte der Welt. Die Betreiber der Kernkraftwerke Gösgen und Beznau hatten Mitte September gegenüber der Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SF bestätigt, dass ihre Brennstäbe zum Teil wiederaufbereitetes Uran aus Majak enthalten. (awp/mc/ps/32)