EU-Verlauf: Verluste – Sorgen über Regulierung – BP und Nokia schwach

Die Blicke richten sich nach Toronto, wo die Regierungschefs der acht führenden Industrienationen zum G8-Gipfel zusammengekommen sind und über Regulierungen beraten wollen. Zudem hatte der Dow Jones am Vortag 1,41 Prozent verloren, der Nikkei-225-Index in Tokio schloss mit einem Minus von 1,92 Prozent.


Grosser Verlierer war BP. Die Aktien des britischen Ölkonzerns rutschten um 6,23 Prozent auf 304,922 ab und erreichten zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit 14 Jahren. BP hatte bekanntgegeben, dass die Kosten im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko mittlerweile auf 2,35 Milliarden US-Dollar geschätzt werden. Zudem hatte Nomura das Kursziel von 593,00 auf 465,00 Pence gesenkt, die Einstufung aber auf «Buy» belassen. In Anbetracht des weiter undichten Bohrlochs, der bevorstehenden Hurrikan-Saison und ständiger Medien-Aufmerksamkeit dürfte die Zuversicht am Markt kaum zunehmen, schrieb Analyst Alastair Syme in einer Studie.


Deutlich nach unten ging es auch für die Aktien des Handykonzerns Nokia mit minus 1,24 Prozent auf 6,918 Euro. Händler verwiesen auf enttäuschende Zahlen des US-Konkurrenten Research In Motion (RIM) vom Vortag. Der Blackberry-Hersteller hatte zwar unter den Smartphone-Herstellern im ersten Geschäftsquartal deutlich besser abgeschnitten als im Jahr zuvor, die Absatzzahlen waren nach Meinung von Börsianern aber dennoch enttäuschend. Bei RIM wachsen zudem die Sorgen, dass Apple bald vorbeiziehen könnte.


Im Blick waren angesichts des G8-Gipfels ausserdem Finanztitel, die am Donnerstag an der Wall Street unter Druck geraten waren. Europäische Bankenwerte notierten allerdings grösstenteils im Plus, der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banken stieg um 0,15 Prozent. Die Titel der BNP Paribas gewannen 0,87 Prozent auf 46,275 Euro, die Papiere von Credit Agricole stiegen sogar um 2,45 Prozent auf 9,028 Euro. Im «Footsie» gewannen die Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) 0,60 Prozent auf 45,565 Pence. In der Schweiz dagegen entwickelten sich die Papiere der UBS mit einem Abschlag von 0,46 Prozent auf 15,190 Schweizer Franken schlechter als der Markt.


Banco Santander legten derweil 0,45 Prozent auf 8,8701 Euro zu. Eine US-Sparte der spanischen Grossbank kaufte der Citigroup Autokredite im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar ab. Die beiden Banken einigten sich zudem darauf, dass Santander Autokredite im Wert von 7,2 Milliarden Dollar betreuen wird, die im Besitz der Citigroup bleiben. (awp/mc/gh/16)

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