Verwunderung am Golf über Hellas-Sturz
Am Golf ist man über die Griechenland-Krise insofern perplex, als dass im November 2009 das Emirat Dubai selbst am Pranger stand, als der Staatskonzern Dubai World bekanntgab, einen Teil seiner fälligen Schulden in Höhe von 25 Mrd. Dollar stunden zu wollen. Eine 10 Milliarden-Dollar-Finanzspritze aus dem ölreichen Nachbar-Scheichtum Abu Dhabi bereinigte die Schieflage in Dubai kurzfristig. Inzwischen verhandelt Dubai World mit den Gläubigerbanken über die Einzelheiten der Umschuldung. Zuletzt bot Dubai World 8,5 Prozent Zinsen auf neue Anleihen. Die Offerte wird von den Banken als noch nicht zufriedenstellend eingestuft, wie Rick Pudner, CEO der Bank Emirates NBD in Dubai sagte.
Dass nicht ein Golfstaat, sondern ein EU-Land auf Ramschstatus herabgestuft wird, empfindet man in Dubai als Ironie der Geschichte. Denn gerade die EU-Medien zeigten besonders eifrig mit dem Finger auf Dubai, das wie Abu Dhabi zu dem Golfstaat Vereinigte Arabische Emirate VAE gehört, dazu noch fünf weitere Scheichtümer.
Die Börsen in Dubai und Abu Dhabi stehen dem Vernehmen nach kurz vor einem Zusammenschluss. Der DFM hat bereits den internationalen Markt Nasdaq Dubai unter seine Fitiche genommen. Die Fusion soll laut Nasdaq Dubai-CEO Jeff Singer bis Ende 2010 über die Bühne gehen.