Phonak: Trotz gutem H1-Ausweis mit Abgaben – Gewinnmitnahmen

Bis um 13.25 Uhr verlieren Phonak um 1,3% auf 91,00 CHF. Die Titel verzeichneten jedoch seit Mitte Oktober, als der Kurs noch auf einem Niveau bei 75,85 CHF (Schlusskurs vom 19.10.) stand, einen steilen Anstieg. Der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt derzeit 0,4% auf 6’862,80 Punkte.


«Kurzfristig kein Raum für Höherbewertung»
Nach dem guten Zahlenset zum ersten Halbjahr sind in Phonak Gewinnmitnahmen zu sehen. «Nach dem Anstieg der vorangegangenen Handelstage sehen wir kurzfristig keinen Raum mehr für eine Höherbewertung», so ein Händlerkommentar. Allerdings werde anlässlich der im kommenden Jahr geplanten Kapitalerhöhung ein Wiedereinstieg geprüft.


Lob von allen Seiten
Phonak habe ein «überzeugendes» Halbjahresergebnis ausgewiesen, lautet die Einschätzung von Vontobel-Analyst Patrick Laager. «Ausserordentlich stark» lautet das Prädikat für das Phonak-Ergebnis von der ZKB. Der Hörgerätehersteller hat die Analystenerwartungen (AWP-Konsens) auf allen Ebenen übertroffen. Die Autoren des Wegelin-BrunCH schreiben von einem «grundsoliden Zahlenkranz».


Ausblick auf 2. Halbjahr lässt aufhorchen
Allerdings habe der Ausblick auf das zweite Halbjahr aufhorchen lassen, so die Wegelin-Autoren weiter. Aufgrund einer hohen Vorjahresbasis erwartet Phonak eine Abschwächung des Umsatzwachstums im zweiten Halbjahr. Für das Gesamtjahr 2006/07 bestätigte ein Sprecher auf Anfrage von AWP die Unternehmensprognose eines organischen Umsatzwachstums von rund 10% und einer Steigerung der EBITA-Marge um rund 100 Basispunkte. Der Ausblick für das zweite Halbjahr 2006/07 bleibe positiv, so Laager.


Kritische Beurteilung der EBIT-Marge
Die stagnierende EBIT-Marge wird von einigen Analysten kritisch beurteilt. Die nicht verbesserte EBIT-Marge gebe einen «negativen Touch», so Sibylle Bischofberger von der ZKB, und sei auf schneller als erwartet gestiegenen Vertriebs- und Marketingkosten zurückzuführen.


«Operative Ausgaben unterschätzt»
Der Analyst einer Schweizer Privatbank hatte jedoch mit einer unveränderten Marge gerechnet. «Es scheint, dass der Markt die operativen Ausgaben etwas unterschätzt hat», so der Analyst.


Patrick Laager wird seine Gewinnschätzungen indikativ um 5 bis 7% erhöhen. Das Rating belässt er aber angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der GN ReSound-Akquisition unverändert auf «Sector Perform». Auch Sibylle Bischofberger bestätigt das ZKB-Rating auf «Marktgewichten». (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert