Anstieg der CH-Wohnungsmieten verlangsamt sich

Aber auch der Wohnungsbau läuft auf vollen Touren. Im Durchschnitt dürften die Mietpreise im laufenden Jahr noch um 1,2 Prozent steigen, wie das Beratungsunternehmen Wüest & Partner in seinem am Dienstag veröffentlichten neusten «Immo-Monitoring» prognostiziert. Damit werde der Anstieg noch halb so hoch ausfallen wie 2005.


40’000 Wohnungen pro Jahr
Derzeit werden laut der Studie rund 40’000 Wohnungen pro Jahr gebaut. Das zusätzliche Angebot konzentriere sich vor allem auf grosse Wohnungen mit fünf und mehr Zimmern. Im Segment der grossen Wohnungen tendieren die Mieten denn auch seitwärts, während sie im zweiten Halbjahr 2005 für kleinere Wohnungen weiter zulegten.


Regionale Unterschiede
Deutliche Unterschiede bestehen allerdings zwischen den Regionen. Der verlangsamte Anstieg der Mieten gilt für die Region Zürich und weite Teile der Deutschschweiz, in der Nordwestschweiz sollen die Mieten 2006 gar leicht zurückgehen. Dagegen dürften die Mieten in der Genfersee-Region deutlich steigen.


Eigentumswohnungen
Abgeflacht hat sich die Preisentwicklung bei den Eigentumswohnungen. Im zweiten Semester 2005 sind diese noch um knapp ein Prozent teurer geworden und im laufenden Jahr dürften die Preise noch schwächer wachsen. Der Grund liegt auch hier im starken Wohnungsneubau. Mit Blick auf die Regionen zeigt sich hier ein ausgeprägter «Röschtigraben»: In den meisten Deutschschweizer Regionen, aber auch in der Südschweiz stagnierten in den letzten Monaten die Preise für Eigentumswohnungen, in der Romandie legten sie dagegen um rund drei Prozent zu. Diese Entwicklung dürfte in den kommenden Monaten weitergehen.


Einfamilienhäuser
Leicht teurer geworden sind im zweiten Semester 2005 auch die Einfamilienhäuser. Während das Angebot recht konstant bleibt, wird die Nachfrage vom Preisniveau gedämpft: Im Durchschnitt kostet ein Schweizer Einfamilienhaus rund 700’000 CHF. Der nur leichte Preisanstieg der letzten Monate war in allen Regionen zu beobachten. Für das laufende Jahr erwartet das «Immo- Monitoring» leicht höhere Preise noch in den Regionen Zürich und Innerschweiz sowie in der Romandie und der Südschweiz. In den übrigen Regionen dürften die Preise leicht sinken.


Büroflächen
Bei den Büroflächen besteht gesamtschweizerisch unverändert ein Angebotsüberhang. Trotz der Überkapazitäten werden neue Büroflächen auf gleichbleibend hohem Niveau erstellt. Allerdings zeigen sich auch die Preise laut der Untersuchung «erstaunlich robust.» Viel gebaut wird allerdings vor allem in der Region Zürich, wo 40% der gesamten Investitionen hingehen; das Problem der Überkapazitäten sei vor allem ein «zürcherisches Problem», so Wüest & Partner. Eine andere Situation herrscht in der Genfersee- Region, wo immer weniger gebaut wird und die Preise in die Höhe schnellen. (awp/mc/gh)

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