BMW: Gewinnrückgang im 1. Quartal – Ausblick bestätigt

Zahlen unter den Erwartungen
Vorbörslich geriet die BMW-Aktie etwas unter Druck. Sie wurde bei Lang & Schwarz in einer Spanne von 32,76 zu 33,01 Euro gehandelt. Am Vortag hatten die Papiere den Xetra-Handel mit plus 0,86 Prozent auf 32,98 Euro beendet. Die Zahlen sind laut der ersten Einschätzung eines Händlers zumeist unter den Erwartungen ausgefallen. Umsatz und Vorsteuergewinn hätten die Marktprognosen verfehlt, sagte er. Der Überschuss sei dagegen wie erwartet ausgefallen. «Mir gefallen diese Zahlen nicht, die Aktie wird wohl in Richtung 32 Euro sinken.»


Wie der Konzern am Dienstag in München mitteilte, rutschte das Vorsteuerergebnis von 851 auf 812 Millionen Euro. Der Überschuss verringerte sich von 523 auf 519 Millionen Euro. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Vorsteuerergebnis von 841,1 Millionen Euro und einem Überschuss von 519,14 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz lag bei 10,357 Milliarden Eu ro nach 10,8 Milliarden Euro im Vorjahr, die Experten hatten 11,12 Milliarden Euro prognostiziert.


Ausblick: Stabiles Ergebnis erwartet
«Die ersten drei Monate 2005 bestärken unsere positiven Erwartungen für das Gesamtjahr»», sagte Konzernchef Helmut Panke laut Mitteilung. Trotz des Modellwechsels beim 3er will BMW laut Panke weiterhin das hohe Ergebnisniveau des Vorjahres «in etwa» erreichen. Panke hatte dieses Ziel bisher als «stabiles Ergebnis» betitelt, was nach früheren Definitionen aber auch einen Rückgang um bis zu 10 Prozent bedeuten kann.


Belastung durch Euro und Rohstoffpreise
Belastungen für das Jahresergebnis sieht BMW daneben vor allem im starken Euro und den steigenden Rohstoffpreisen. Diese hat der Konzern bislang noch nicht beziffert. BMW hofft jedoch, durch das angepeilte Absatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich und Maßnahmen zur Effizienzverbesserung einen Teil dieser Belastungen wieder wettzumachen.


Rohstoffpreise und Wechselkurseffekte hatten bereits im ersten Quartal einen negativen Einfluss auf das Automobilgeschäft. Hier stieg zwar der Umsatz um 2,2 Prozent auf 9,954 Milliarden Euro, das Vorsteuerergebnis ging jedoch um 5,4 Prozent auf 702 Millionen Euro zurück. BMW hatte im ersten Quartal weltweit 292.207 Fahrzeuge der Marken Mini, BMW und Rolls-Royce ausgeliefert, 8,2 Prozent mehr als noch im Vorjahr.


Motorradsegment erholt sich
Das im vergangenen Jahr wegen Modellwechseln gebeutelte Motorradsegment erholte sich weiter. Der Umsatz stieg um 12,8 Prozent auf 318 Millionen Euro. Das Vorsteuerergebnis kletterte um 10,7 Prozent auf 31 Millionen Euro. Von Januar bis März setzte BMW insgesamt 21.304 Motorräder ab, 18,8 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.


Bereich Finanzdienstleistung wächst weiter
Im Finanzdienstleistungsbereich setzte sich das Wachstum weiter fort. Das Segment erwirtschaftete ein Vorsteuerergebnis von 150 Millionen Euro, im Vorjahr waren es noch 132 Millionen Euro gewesen.

(AWP, MC hfu)

Schreibe einen Kommentar