Swiss Re schreibt wieder schwarze Zahlen

Swiss Re schreibt wieder schwarze Zahlen
(Foto: Swiss Re)

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Zürich – Die Swiss Re ist zurück in der Spur: Nachdem Corona im Jahr zuvor ein tiefes Loch in die Rechnung gerissen hatte, schrieb der Rückversicherer im 2021 einen Milliardengewinn. Für eine Dividendenerhöhung hat es zur Enttäuschung der Anleger aber nicht gereicht. Derweil spielt die Ukraine für das Geschäft von Swiss Re kaum eine Rolle.

Die Swiss Re ist bekannt für grosszügige Dividendenzahlungen. Auch im letzten Jahr bezahlte sie je Aktie 5,90 Franken aus, obwohl im Jahr 2020 wegen hoher Corona-Kosten ein Verlust von knapp 900 Millionen US-Dollar resultiert hatte. In diesem Jahr will Swiss Re gleich viel ausschütten, wie der Konzern am Freitag mitteilte.

Dabei gelang der Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr die Rückkehr in die Gewinnzone. Trotz hoher Kosten für Unwetterschäden und – für viele überraschend – weiterer milliardenhohen Corona-Schäden, schrieb Swiss Re einen Gewinn in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar.

Die Ausschüttung verbleibe mit 5,90 Franken auf einem «sehr robusten» Niveau, verteidigte Finanzchef John Dacey den Entscheid dazu an einer Telefonkonferenz. Man werde im derzeit vorteilhaften Marktumfeld weiteres Kapital ins operative Geschäft fliessen lassen und lege Wert auf eine starke Kapitalbasis.

Steigende Preise
Auf guten Wegen ist der weltweit nach Munich Re zweitgrösste Rückversicherer in der Sach- und Haftpflichtsparte (P&C Re). Da verbesserte Swiss Re den für die Profitabilität des Geschäfts massgebenden Schaden-Kosten-Satz um mehr als 10 Prozentpunkte auf 97 Prozent.

«Wir haben das Portfolio in der Vergangenheit profitabler gemacht», erklärte Swiss Re-Chef Christian Mumenthaler. Zudem seien Covid-Kosten weggefallen und die Preise gestiegen. Auf der anderen Seite musste Swiss Re für die schweren Unwetter des letzten Jahres über 2 Milliarden beiseitelegen.

Mumenthaler liess durchblicken, dass es im P&C Re-Geschäft Potenzial für weiteres Wachstum gibt. In der für die Branche wichtigen Januar-Vertragsrunde wuchs der Konzern weiter und setzte erneut höhere Preise durch.

Kaum Geschäft im Krisengebiet
Während Covid in der Sachsparte kaum mehr eine Rolle spielt, blieb die Pandemie im Lebengeschäft ein Thema: Swiss Re sei zum Jahresende von der hohen Übersterblichkeit in den USA überrascht worden, sagte Mumenthaler. Das habe zu einem Spartenverlust von gut einer halben Milliarde Dollar geführt.

Den Turnaround geschafft hat derweil die Erstversicherung Corporate Solutions. Dort erzielte Swiss Re nach einem Verlust im 2020 und trotz Unwetterkosten einen Überschuss von beinahe 600 Millionen Dollar.

In den Konfliktländern Russland und Ukraine ist die Swiss Re kaum exponiert, wie Dacey ausführte. Dass sei sowohl im Rück- wie auch im Erstversicherungsgeschäft sowie auf der Anlageseite so. Sowieso sei noch unklar, ob überhaupt und in welchem Ausmass Kriegsschäden von der Versicherungsbranche übernommen würden.

Enttäuschte Börsianer
An der Börse haben die Anleger enttäuscht auf den Zahlenausweis reagiert: Die Aktie verlor am frühen Nachmittag 5,5 Prozent. Kritik gab es zum Verlust im Lebengeschäft und zum Dividendenvorschlag. Analysten hatten mit einer Ausschüttung von mehr als 6 Franken gerechnet. (awp/mc/pg)

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