Pensionskassen erzielen 2025 bislang negative Renditen

Zürich – Die Schweizer Pensionskassen haben im laufenden Jahr unter der abflauenden Stimmung an den Finanzmärkten gelitten. Nach zwei positiven Monaten drehten die Renditen mit der Verschärfung des Handelskonflikts per Ende April in den negativen Bereich.
Im Durchschnitt erzielten die Vorsorgeinstitutionen laut einer Studie der Beratungsfirma Complementa in den ersten vier Monaten 2025 eine Rendite -0,6 Prozent.
Der Rückgang falle damit aber vergleichsweise moderat aus, sagte Co-Studienleiter Ueli Sutter am Dienstag vor den Medien. Eine ausgewogene Diversifikation und der starke Franken hätten geholfen, den Rückgang abzufedern.
Starkes Anlagejahr 2024
Die starke Entwicklung aus den vergangenen Jahren wurde allerdings durch die Marktturbulenzen ausgebremst. So war die Anlagerendite im Jahr 2024 mit +7,5 Prozent im historischen Vergleich mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert der letzten zwei Jahrzehnte. Bereits im Jahr 2023 fuhren die Pensionskassen mit +5,6 Prozent überdurchschnittliche Renditen ein.
Zu verdanken waren die hohen Renditen vor allem der guten Entwicklung der globalen Aktienmärkte. Mit Blick auf den Vermögensmix stieg die Aktienquote denn auch im Verlauf des Jahres 2024 auf 32,4 Prozent von 31,1 Prozent per Ende 2023. «Diese Quote würde aber noch höher liegen, wenn man nicht aktiv Verkäufe getätigt hätte,» so Sutter.
Die Immobilienquote ging derweil leicht auf 22,5 Prozent zurück, während der Anteil der alternativen Anlagen sich relativ deutlich auf 10,4 Prozent erhöhte. Mit 34,6 Prozent blieben festverzinsliche Anlagen und Liquidität das wichtigste Anlageinstrument, wobei der Anteil in den letzten Jahren kontinuierlich abnimmt.
Anhaltend hoher Deckungsgrad
Dank der beiden starken Vorjahre waren die Pensionskassen mit einer hohen finanziellen Stabilität ins Jahr 2025 gestartet. Der Deckungsgrad stieg per Ende 2024 innerhalb eines Jahres auf 112,2 Prozent von 107,6 Prozent. Per Ende April 2025 lag er mit 110,8 Prozent nach wie vor auf einem soliden Niveau, so der Studienautor.
Für den weiteren Jahresverlauf sehen sich die Pensionskassen mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Die Kombination aus tiefen Zinsen und regulatorischen Vorgaben könnte etwa – wie im Jahr 2022 – zu einem Mangel an attraktiven Anlagen führen. Ausserdem fielen derzeit hohe Kosten zur Absicherung der Währungen an.
Die Complementa «Risiko Check-up»-Studie wurde zum 31. Mal durchgeführt, die nächsten Resultate werden im September publiziert. Die Erhebung basiert auf Daten von rund 450 Pensionskassen mit Einlagen von mehr als 800 Milliarden Franken. (awp/mc/ps)