Toyota warnt vor Milliardenbelastungen durch US-Zölle

Toyota – Der weltgrösste Autobauer Toyota geht im neuen Geschäftsjahr von Milliardeneinbussen durch die US-Zollpolitik aus. Der Volkswagen-Konkurrent bezifferte die Kosten der US-Zollwirren allein in den Monaten April und Mai auf rund 180 Milliarden japanische Yen – umgerechnet sind das rund 1,1 Milliarden Euro. Im neuen Geschäftsjahr, das bis Ende März 2026 läuft, erwarten die Japaner nach Angaben vom Donnerstag nur einen operativen Gewinn von 3,8 Billionen Yen (23,4 Mrd Euro). Analysten hatten im Schnitt rund 4,7 Billionen Yen auf dem Zettel. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war der operative Gewinn um 10 Prozent auf 4,8 Billionen Yen geschrumpft. Die Toyota-Aktie fiel um 1,2 Prozent.
Toyota hat ein grosses Standbein in den USA und in Nordamerika vergangenes Jahr 2,7 Millionen Fahrzeuge verkauft. Das ist nahezu ein Viertel aller Auslieferungen weltweit. Zum Vergleich: Der VW -Konzern kam 2024 mit all seinen Marken auf knapp 1,1 Millionen Fahrzeuge. Allerdings schrieb Toyota schon im vergangenen Jahr kaum noch schwarze Zahlen in Nordamerika, der operative Gewinn rutschte dort bereits um 80 Prozent auf 104 Milliarden Yen ab (rund 640 Mio Euro).
Toyota will im Konzern für das im April begonnene Geschäftsjahr nun die Auslieferungen an Endkunden – inklusive der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen – wieder von 11 Millionen Fahrzeugen auf 11,2 Millionen steigern. Vergangenes Jahr waren sie leicht geschrumpft. Der Umsatz dürfte leicht zulegen. Unter dem Strich geht Toyota aber wie beim operativen Ergebnis von einem Gewinneinbruch aus. Nach dem Rückgang um knapp sechs Prozent auf 4,8 Billionen Yen dürften es demnach im neuen Geschäftsjahr nur noch 3,1 Billionen werden.
Die Dividenden will der Konzern weiter aufstocken. Für das vergangene Geschäftsjahr gibt es inklusive der Schlussdividende insgesamt 90 Yen und damit 15 Yen mehr als ein Jahr zuvor, für das neue Jahr soll die Gesamtausschüttung bei 95 Yen liegen. Ein Budget für Aktienrückkäufe sei allerdings nicht vorhanden, hiess es. Wenn, dann werde der Konzern künftig flexibel Rückkaufprogramme starten. (awp/mc/ps)