CH-Schluss: SMI nähert sich wieder 12’000 Punkten an

CH-Schluss: SMI nähert sich wieder 12’000 Punkten an
(Adobe Stock)

Zürich – Der SMI hat den letzten Handelstag der Woche mit einem klaren Tagesplus abgeschlossen. Auch auf Wochensicht verzeichnete er damit nach zwei Wochen mit Verlusten wieder ein leichtes Plus von 0,9 Prozent. Nach einem euphorischen Start ging ein grosser Teil der Gewinne im Nachmittagshandel zwar verloren. Mit den erneut freundlichen US-Börsen setzte wenig später wieder eine Erholung ein. Die psychologisch wichtige Marke von 12’000 Punkte verfehlte der Schweizer Leitindex schliesslich um gerade einmal 20 Punkte. Die weiterhin anhaltende Feuerpause in Nahost sorgte an den Märkten für eine gewisse Beruhigung, wie es hiess. Zudem hatte US-Präsident Donald Trump eine Verlängerung der Frist im Zollstreit in Aussicht gestellt, die ansonsten schon in knapp zwei Wochen abgelaufen wäre. Ferner gab es erste erfolgsversprechende Äusserungen zu möglichen Einigungen mit der EU und China.

Der Handel verlief grösstenteils ohne bedeutende Impulse und auch die Volumen waren vergleichsweise gering, hiess es am Markt. So sorgte auch der von der US-Notenbank Fed viel beachtete PCE-Index nur kurzfristig für eine leichte Eintrübung der Stimmung. Die Einkommen der privaten Haushalte im Mai waren überraschend gesunken. Die Konsumausgaben überraschten ebenfalls negativ, was an den Märkten aber schnell wieder weggesteckt wurde. Vor allem setzte sich die positive Stimmung bei den Technologiewerten fort und trieb die Börsen damit an. Insbesondere der KI-Boom wirkte sich hierbei positiv aus.

Der SMI schloss bei 11’980,38 Punkten und damit 0,84 Prozent höher, nachdem er sein Tageshoch am späten Vormittag bei 12’025 Punkten hatte. Der SLI, in dem derzeit die 31 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte 1,00 Prozent zu auf 1967,84 Zähler und der breite SPI 0,88 Prozent auf 16’607,38 Stellen. Im SLI schlossen auf drei Titel alle im Plus.

Die grössten Tagesgewinne verzeichneten Technologiewerte, allen voran ABB (+4,3%). Laut Händlern profitieren sie von den Aussichten auf den weiteren Bau von Rechenzentren im Zuge des KI-Booms. Auch VAT (+2,3%) schlossen klar höher, ebenso wie in der zweiten Reihe Comet (+1,0%) und Inficon (+1,7). AMS Osram (+14%) profitierten daneben noch von einem positiven Kommentar der UBS und einem klar höheren Kursziel. Die Papiere setzten damit ihren Aufwärtstrend der letzten Wochen fort.

Gefragt waren auch erneut Holcim (+3,1%) nach der Abspaltung des Nordamerikageschäfts um Amrize (-1,0%). Amrize fanden sich dagegen erneut unter den grössten Verlierern wieder. Zusammengerechnet sind die beiden Firmen aber höher bewertet als noch vor der Aufspaltung.

Deutliche Gewinne fuhren auch Finanzwerte ein, allen voran die zuletzt eher schwachen Partners Group (+2,0%). UBS (+1,4%) erhielten von regulatorischen Erleichterungen in den USA einen Schub, wie Marktbeobachter sagten. Auch Julius Bär (+1,5%) schlossen höher.

Eine leichte Erholung zeigte sich bei den zuletzt stark gebeutelten Luxusgüterherstellern Richemont (+2,1%) und Swatch (+1,3%). Händler verwiesen auf die Berichte über die Annäherung der USA mit China im Zollstreit.

Kühne+Nagel (+1,5%) zählten im Tagesverlauf lange zu den wenigen Verlierern, da zwei Kurszielsenkungen auf ihnen lasteten. Gegen Handelsende konnten sie die Verluste aber noch abschütteln und landeten klar im Gewinnerfeld.

Die defensiven Index-Schwergewichte entwickelten sich unterdurchschnittlich und bremsten den SMI damit aus. So zählten Roche GS (-0,2%) zu den wenigen Verlierern unter den Blue Chips. Dagegen konnten Novartis (+0,2%) leicht zulegen.

Nestlé (+0,4% auf 79,29 Fr.) legten ebenfalls nur leicht zu und notierten damit immer noch deutlich unter der Marke von 80 Franken. Sie litten gemäss der Raiffeisen weiter unter schwachen Quartalszahlen des Nahrungsmittelherstellers General Mills, mit dem Nestlé in einem Joint Venture im Bereich Frühstückszerealien zusammenarbeitet. Zudem zeigen Händler sich skeptisch, dass der erwartete Turnaround schnelle Erfolge zeigen wird.

Im breiten Markt konnten StarragTornos (+6,3%) trotz einer Gewinnwarnung für das erste Semester zulegen. Umsatz- und Margen sollen in der zweiten Jahreshälfte wieder zulegen, zudem wurden Kostensenkungsmassnahmen angekündigt. (awp/mc/pg)

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