VAT enttäuscht die Märkte mit schwachen Neuaufträgen

VAT enttäuscht die Märkte mit schwachen Neuaufträgen
Urs Gantner, CEO VAT Group. (Bild: VAT)

Haag – Der starke Franken hat die Bilanz von VAT im zweiten Quartal verhagelt. Zudem enttäuschte das Unternehmen auch mit schwachen Neubestellungen. An der Börse ging es mit den Papieren des Vakuumventil-Herstellers daher deutlich abwärts.

Der Umsatz von VAT stieg in den Monaten März bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 12,7 Prozent auf 282,9 Millionen Franken. Dabei wirkte sich insbesondere der starke Franken deutlich negativ aus, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zu konstanten Währungen hätte nämlich ein Umsatzplus von 22,0 Prozent gestanden.

Auch beim Betriebsgewinn im ersten Halbjahr hinterliess der Franken deutliche Spuren. So wäre der EBITDA zu konstanten Währungen um 32,7 Prozent gestiegen anstelle der ausgewiesenen 22,0 Prozent.

Die EBITDA-Marge kam entsprechend um 0,5 Prozentpunkte auf 29,6 Prozent zurück und landete so unter dem Zielband von 30 bis 37 Prozent. Ohne Währungseffekte wäre sie dagegen um 1,1 Prozent gestiegen. Unter dem Strich legte der Gewinn um 12,3 Prozent auf 105,6 Millionen Franken zu.

Auftragseingang unter Prognosen
Für die grösste Enttäuschung sorgte jedoch der verhaltene Auftragseingang von lediglich 247,7 Millionen Franken (+2,5% bzw. +9,8 in LW). Hier verfehlte VAT sogar die tiefste Prognose der Analysten. Diese hatten in Erwartung des nächsten zyklischen Aufschwungs deutlich mehr erwartet.

Dabei lasteten neben dem starken Franken auch Unsicherheiten in Bezug auf die US-Zölle oder geopolitische Spannungen auf den Bestellungen.

An der Börse wurden die Papiere von VAT regelrecht abgestraft. Nach bereits grossen Verlusten zu Handelsbeginn fielen die Titel bis Börsenschluss um knapp 10 Prozent auf nur noch 298,20 Franken zurück und waren damit klar schwächster SLI-Wert. Halbleiterwerte wurden auch noch von schlechten Nachrichten zum Sektor aus den USA belastet.

Verbesserung in der zweiten Jahreshälfte erwartet
Mit Blick nach vorne zeigte sich das VAT-Management dennoch optimistisch. So wurde die Guidance bestätigt. Demnach sollen Auftragseingang, Umsatz, EBITDA und EBITDA-Marge im Vergleich zum Vorjahr zulegen.

Im Analysten-Call stellte Finanzchef Fabian Chiozza im zweiten Halbjahr auch eine deutliche Belebung in Aussicht. So soll das Book-to-Bill-Verhältnis im vierten Quartal wieder über den Schwellenwert von 1 steigen nach lediglich 0,88 im zweiten Quartal.

Einer der Wachstumsmotoren dürfte dabei auch China sein, wo die heimischen Chip-Hersteller weiter stark investieren. Aktuell macht VAT rund ein Drittel seines Umsatzes dort. Da China seine Selbstversorgung mit Chips weiter stärken will, rechnet VAT-Chef Urs Gantner auch in Zukunft mit einer hohen Nachfrage.

Ebenso sei der Technologiewandel in der Chip-Industrie eingeleitet, was in Zukunft zu weiteren Investitionen führen werde, so Gantner. Zudem würden aktuell mehr als 100 Chip-Fabriken gebaut, womit die Basis für weiteres Wachstum gelegt sei. (awp/mc/pg)

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