Adidas bekräftigt Prognose – Enttäuschung bei Anlegern

Adidas bekräftigt Prognose – Enttäuschung bei Anlegern
Adidas Flagship Store in Schanghai. (Foto: Adidas)

Herzogenaurach – Der Sportartikelhersteller Adidas hat im zweiten Quartal seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Allerdings belastet der starke Euro die Umsatzentwicklung, wie das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte. Auch zeigten sich erste Bremsspuren durch die US-Zölle, die Adidas jedoch mehr als ausgleichen konnte. An seiner Prognose hielt Konzernchef Björn Gulden fest. Die möglichen Verwerfungen durch den laufenden Handelskonflikt verhindern dabei mehr. Die Beibehaltung des Ausblicks stiess dem Aktienmarkt zu Handelsbeginn sauer auf.

So spekulierten einige Anleger zuletzt immer noch auf eine Erhöhung der Jahresziele – trotz der Belastungen durch US-Zölle, die nicht nur die EU, sondern auch wichtige Produktionsländer von Adidas wie Vietnam und China treffen. Die Aktie verlor im frühen Handel denn auch mehr als 8 Prozent und erreichte ein Tief seit Anfang April, als US-Präsident Donald Trump begann, einen weltweiten Handelskonflikt vom Zaun zu brechen.

Adidas habe die Prognose für das Betriebsergebnis nicht angehoben, wohl wegen zunehmender Zoll-Unsicherheiten und unsicherer Endmärkte, hiess es von den Analysten des Investmenthauses Jefferies. Ob dies auch mehr Turbulenzen für die Auftragsbücher im Grosshandelsgeschäft bedeute, müsse nun herausgefunden werden.

«Das Jahr hat für uns hervorragend begonnen, und normalerweise wären wir jetzt in unserem Ausblick für das Gesamtjahr sehr zuversichtlich», erklärte Konzernchef Gulden laut Mitteilung. «Angesichts der weltweiten Volatilität und Unsicherheit wäre das jedoch nicht sehr umsichtig.» Adidas habe im zweiten Quartal bereits negative Auswirkungen in zweistelliger Millionenhöhe verzeichnet, so der Manager. Die jüngsten Zollankündigungen dürften die Kosten in den USA im weiteren Jahresverlauf um bis zu 200 Millionen Euro erhöhen.

«Wir wissen ausserdem nicht, wie es sich indirekt auf die Verbrauchernachfrage auswirken wird, falls Zölle zu einer hohen Inflation führen.» Deswegen behalte Adidas seinen Ausblick bei. «Wir sind im Moment zuversichtlich, dass wir das erreichen werden. Natürlich kann sich das ändern – auch nach oben, falls der Gegenwind schwächer ausfallen sollte, als wir derzeit annehmen.»

Adidas erwartet für 2025 weiterhin einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich, die Marke Adidas soll prozentual zweistellig wachsen. Das Betriebsergebnis soll auf 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro zulegen, nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr.

Im zweiten Quartal war der Umsatz um rund zwei Prozent auf 5,95 Milliarden Euro gestiegen, negative Währungseffekte summierten sich dabei auf rund 300 Millionen Euro. Währungsbereinigt erzielte Adidas ein Plus von acht Prozent. Die Marke Adidas wuchs währungsbereinigt um 12 Prozent und setzte ihren guten Lauf fort. Wachstumstreiber war im abgelaufenen Quartal das Geschäft mit Bekleidung. Aber auch bei Schuhen blieb die Nachfrage hoch. Dabei legte Adidas in allen Regionen mit Ausnahme Europa prozentual zweistellig zu.

Die bei Analysten viel beachtete Bruttomarge verbesserte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 51,7 Prozent. Dabei konnte das Unternehmen erste Belastungen durch Zölle sowie durch negative Währungseffekte mehr als ausgleichen. So profitierte Adidas von weniger Rabatten sowie niedrigeren Produkt- und Frachtkosten.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich den Angaben zufolge um 57,7 Prozent auf 546 Millionen Euro und fiel damit besser aus als von Analysten erwartet. Im fortgeführten Geschäft steigerte das Unternehmen seinen Gewinn um 77 Prozent auf 375 Millionen Euro. (awp/mc/ps)

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