US-Eröffnung: Weiterer Erholungsversuch mit wenig Schwung

New York – Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach dem etwas schwächeren Vortag zunächst stabil präsentiert. Für Bewegung sorgten vor allem Unternehmensberichte.
Der Dow Jones Industrial notierte im frühen Handel kaum verändert bei 44.121 Punkten. Nachdem sich der US-Leitindex zum Wochenstart von seinem am Freitag erreichten tiefsten Stand seit Ende Juni etwas erholt hatte, war es einen Tag später erneut leicht abwärts gegangen. Eine unerwartete Eintrübung im Dienstleistungssektor hatte zum Abbruch des Erholungsversuchs geführt. Am Mittwoch sind Konjunkturdaten Fehlanzeige.
Der Nasdaq 100 legte zur Wochenmitte um 0,48 Prozent auf 23.128 Punkte zu. Am vergangenen Donnerstag hatte der von Techwerten dominierte Index ein Rekordhoch erreicht, bevor schwache Arbeitsmarktdaten belasteten. Ein ähnliches Muster zeigte der marktbreite S&P 500 , der am Mittwoch 0,27 Prozent auf 6.316 Punkte gewann.
Unternehmensseitig zog die nicht börsennotierte KI-Koryphäe OpenAI besonderes Interesse auf sich. Der ChatGPT-Anbieter strebt im Fall eines möglichen Verkaufs von Anteilen Kreisen zufolge einen deutlichen Anstieg seiner Bewertung an. Dabei sollen Anteile an aktuelle und ehemalige Beschäftigte auf Basis einer Unternehmensbewertung von rund 500 Milliarden US-Dollar gehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Zuletzt war von 300 Milliarden die Rede gewesen. Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium, hiess es im Bericht weiter.
Im Dow zogen McDonald’s um 2,78 Prozent an. Der Schnellrestaurant-Betreiber überzeugte mit seinen Umsätzen und auch dem Ergebnis im zweiten Quartal.
Walt Disney dagegen enttäuschte mit seinen Einnahmen im konventionellen TV- und Sportgeschäft, auch wenn sich die Geschäfte mit Themenparks und Streaming im dritten Geschäftsquartal stark entwickelt hatten. Die Papiere verloren 3,4 Prozent.
Auch bei AMD gab es trotz durchaus positiver Neuigkeiten Enttäuschungen. Laut JPMorgan überzeugte der Chip- und Prozessor-Entwickler mit «soliden Zahlen» und dem Ausblick auf das dritte Quartal. Dass AMD allerdings keine klaren Aussagen dazu machte, wann der Verkauf an China wieder starten könne, beunruhigte die Anleger. Deshalb nahmen sie angesichts der Kursrally seit April Gewinne mit. Die AMD-Aktien fielen um 8 Prozent.
Apple gewannen 4,2 Prozent. US-Präsident Donald Trump will an diesem Mittwoch bekanntgeben, dass das Unternehmen weitere 100 Milliarden Dollar für die Fertigung in den Vereinigten Staaten investieren will. Apple will so seine Produktion in dem Land erhöhen und Zölle auf iPhone-Importe vermeiden.
Der US-Biotechkonzern Amgen blickt nach einem überraschend gut gelaufenen Quartal optimistischer auf 2025. Für die Papiere ging es allerdings bergab, zuletzt um 4,8 Prozent. Die Experten der US-Bank Citigroup verwiesen auf Unsicherheiten mit Blick auf die Entwicklung der Abnehmpille MariTide. Hier stelle sich besonders die Frage nach der kommerziellen Wettbewerbsfähigkeit.
Quartalszahlen gab es ferner von Uber, die zusammen mit der Prognose für das laufende Quartal besser als erwartet ausfielen. Ausserdem kündigte der Fahrdienstvermittler ein 20 Milliarden Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm an. Für die Anteilscheine ging es dennoch um 1,8 Prozent nach unten. Nach dem US-Börsenschluss öffnet noch der Uber-Rivale Lyft die Bücher. (awp/mc/pg)