Geberit bleibt auf Wachstumskurs

Geberit bleibt auf Wachstumskurs
Geberit-CEO Christian Buhl. (Foto: Geberit)

Zürich – Geberit blickt auf ein solides erstes Semester mit einem moderaten Wachstum zurück. Allerdings hat sich das Wachstumstempo wegen der im April umgesetzten Preiserhöhung im zweiten Quartal etwas verlangsamt. Der operative Gewinn wurde von Kosten wegen der Werkschliessung in Wesel etwas gedrückt, blieb aber auf hohem Niveau.

Auf den weiteren Jahresverlauf blickt das Unternehmen mit Zuversicht. Das geringere Wachstum im zweiten Quartal war nebst der starken Vergleichsbasis aus dem Vorjahr hauptsächlich auf Lagerbereinigungen bei den Grosshändlern von Geberit-Produkten zurückzuführen. Denn diese füllen jeweils vor den üblicherweise im April wirksamen Preiserhöhungen ihre Lager.

Der Start ins zweite Semester scheint aber geglückt und stützt die Prognose für ein Umsatzwachstum im Gesamtjahr von rund 4 Prozent in lokalen Währungen. «Der Umsatz war im Juli höher als vor einem Jahr und befindet sich in etwa ‚in line‘ mit der Umsatzguidance 2025», sagte CEO Christian Buhl an einer Telefonkonferenz.

Preissenkungen in der Schweiz
Keine Sorgen macht er sich wegen der Entwicklung der Baukonjunktur im Heimmarkt Schweiz. Im zweitgrössten Markt von Geberit sind die Umsätze im ersten Halbjahr zurückgegangen, im Gegensatz zu den meisten anderen Märkten.

Laut Buhl waren die verkauften Volumina indes stabil, der Rückgang um 2,5 Prozent ist demnach auf Preissenkungen bei ausgewählten Produkten aufgrund der Stärke des Schweizer Frankens zurückzuführen. «Wir sind für den Baumarkt in der Schweiz im zweiten Halbjahr positiv eingestellt», meinte Buhl dazu.

Insgesamt hat sich die Einschätzung der Märkte gegenüber dem Ende des ersten Quartals nicht gross verändert, meinte Buhl. So sieht er eine Stabilisierung in Europa – aber keine Erholung – und eine unterschiedliche Entwicklung in der Restwelt. Stark dürfte im zweiten Halbjahr die Nachfrage in der Golf-Region oder in Indien sein, wogegen in China ein anhaltender Rückgang erwartet wird.

Die Rohmaterialpreise sieht der CEO im dritten Quartal 2025 auf ähnlichem Niveau wie im zweiten, aber etwas tiefer als im selben Quartal des Vorjahres. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen zudem eine Lohninflation zwischen 3 und 4 Prozent.

Währungsverluste und Einmalkosten
Im ersten Semester legte der Nettoumsatz gesamthaft um 1,7 Prozent auf 1,67 Milliarden Franken zu, wie Geberit mitteilte. Werden die Währungseffekte ausgeklammert, ergab sich ein Plus in Lokalwährungen von 3,9 Prozent.

Das erste Halbjahr sei geprägt gewesen durch einen Volumenanstieg, starke Währungsverluste und auf dem Niveau des Vorjahres gehaltene operative Margen, hiess es zum Geschäftsverlauf.

Die Gewinnmarge vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) lag zwar mit 30,9 Prozent um 0,7 Prozentpunkte unter dem Vorjahr. Praktisch der gesamte Rückgang beim operativen Gewinn war allerdings auf Einmalkosten wegen der Schliessung des Keramikwerks in Deutschland zurückzuführen. Ausserdem blieb die EBITDA-Marge auch unter Berücksichtigung der Kosten noch immer über dem angestrebten Zielkorridor von 28 bis 30 Prozent.

Im Gesamtjahr 2025 strebt Geberit eine Marge von rund 29 Prozent an. (awp/mc/pg)

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